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Tomaten wachsen nicht? Ursachen & Lösungen für Hobbygärtner

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Das Ausbleiben des Tomatenwachstums kann verschiedene Ursachen haben, von ungünstigen Standortbedingungen bis hin zu Pflegefehlern. Dieser Artikel beleuchtet häufige Gründe für stagnierendes Wachstum und bietet praktische Lösungen, um Ihre Tomatenpflanzen wieder zum Gedeihen zu bringen.

Tomaten wachsen nicht

Falsches Pikieren und Einpflanzen

Mitunter liegt der Grund für das Stocken des Tomatenwachstums im falschen Umgang mit den Jungpflanzen beim Pikieren und Einpflanzen. Diese Phase ist entscheidend für die Ausbildung eines kräftigen Wurzelsystems.

  • Rechtzeitiges Pikieren: Sobald sich neben den Keimblättern die ersten typischen Blätter zeigen, sollten Sie die jungen Tomaten in separate Töpfe setzen. So vermeiden Sie, dass sie sich gegenseitig Licht und Nährstoffe wegnehmen.
  • Tief einpflanzen: Setzen Sie Ihre Tomatenpflanzen tief in die Erde. So regen Sie die Bildung eines starken Wurzelwerks an. Da Tomaten am Stängel zusätzliche Wurzeln ausbilden, können Sie die Pflanzen ruhig bis zu den ersten Blättern einsetzen.
  • Wurzeln schützen: Die Wurzeln von Tomatenpflanzen sind empfindlich. Seien Sie daher beim Umsetzen in den Garten oder einen größeren Topf besonders vorsichtig. Um die Wurzeln beim Einsetzen vor Beschädigungen zu bewahren, kann ein kleiner Stab als Stütze dienen.
  • Wärmebedürfnis beachten: Tomaten lieben Wärme und Sonne. Selbst im Haus vorgezogene Pflanzen können im Frühjahr noch unter zu kühlen Temperaturen leiden. Ein warmer Standort ist für das Wachstum essentiell.

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Zu frühes Auspflanzen

Tomaten reagieren empfindlich auf Kälte. Daher sollten Sie Ihre Tomatenpflanzen sorgfältig auf das Auspflanzen vorbereiten. Erst nach den Eisheiligen Mitte Mai, wenn kein Bodenfrost mehr droht, sollten die jungen Pflanzen ins Freie umziehen. Um den Übergang in das Außenklima optimal zu gestalten, sind folgende Schritte hilfreich:

  • Abhärten: Gewöhnen Sie Ihre Tomatenpflanzen über einen Zeitraum von etwa zwei Wochen schrittweise an die Bedingungen im Freien. Stellen Sie sie tagsüber für mehrere Stunden nach draußen, damit sie sich langsam an Sonne, Wind und Temperaturschwankungen anpassen können.
  • Kälteschutz: Sollten kurzfristig kühle Temperaturen oder gar Nachtfröste drohen, ist es ratsam, die Pflanzen mit einem Vlies abzudecken. So sind sie vor unerwarteten Kälteeinbrüchen geschützt.

Ungünstiger Standort

Ein sorgfältig gewählter Standort ist für gesundes Wachstum und eine optimale Entwicklung Ihrer Tomatenpflanzen unerlässlich. Beachten Sie die folgenden Aspekte, um gängige Fehler zu vermeiden.

  • Lichtmangel: Tomaten gedeihen am besten an einem sonnigen Platz. Zu wenig Sonnenlicht führt zu einem verminderten Wachstum.
  • Kälte: Zu niedrige Temperaturen, insbesondere Nachtfröste, schaden den Tomatenpflanzen. Wärme ist entscheidend für ein gutes Wachstum.
  • Staunässe: Tomaten benötigen zwar eine gleichmäßige Feuchtigkeit, Staunässe sollten Sie jedoch vermeiden, um das Risiko von Wurzelkrankheiten zu minimieren.
  • Wind: Ein stark windausgesetzter Standort kann die Pflanzen schädigen. Wählen Sie einen geschützten Bereich.
  • Nährstoffarme Erde: Als Starkzehrer brauchen Tomaten einen nährstoffreichen Boden, um optimal zu wachsen.
  • Verdichteter Boden: Lockere, feuchte Erde fördert die Wurzelentwicklung und erleichtert die Aufnahme von Nährstoffen und Wasser.

Wählen Sie einen Standort, der Ihre Tomaten vor extremen Bedingungen schützt und ihnen gleichzeitig ausreichend Licht, Wärme und Nährstoffe bietet, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können.

Unter- oder Überdüngung

Tomaten sind Starkzehrer und benötigen für eine optimale Entwicklung eine ausgewogene Nährstoffversorgung, insbesondere mit Kalium, Magnesium, Stickstoff und Phosphat. Eine unausgewogene Nährstoffversorgung kann das Wachstum beeinträchtigen und zu verschiedenen Problemen führen.

Nährstoffmangel:

  • Gelbe Blätter mit grünen Blattadern deuten auf einen allgemeinen Nährstoffmangel hin.
  • Verfärbungen der Blätter können beispielsweise durch Eisen- oder Magnesiummangel entstehen.
  • Blütenendfäule, verursacht durch Kalziummangel, kann auftreten, selbst wenn der Boden genügend Kalzium enthält. Hohe Stickstoffkonzentrationen können die Aufnahme von Kalzium blockieren.

Überdüngung:

  • Dunkelgrüne, fast schwarze Blätter sind ein Indikator für einen Stickstoffüberschuss.
  • Typische Anzeichen sind Wachstumsstörungen, verbrannte Wurzeln und ein überschießendes Blatt- und Triebwachstum.
  • Die Qualität der Früchte leidet, und die Pflanzen werden anfälliger für Krankheiten.

Verwenden Sie für eine ausgeglichene Düngung biologische Flüssigdünger und dosieren Sie diese gemäß den Herstellerangaben. Vermeiden Sie zu hoch konzentrierte Düngerlösungen und eine Überdosierung, um „Verbrennungen“ an den Wurzeln zu verhindern. Eine Bodenanalyse kann Aufschluss über die vorhandenen Nährstoffvorräte geben und hilft, eine übermäßige oder unzureichende Düngung zu vermeiden.

Schlechte Nachbarn

Um das Wachstum Ihrer Tomaten optimal zu fördern, sollten Sie sie nicht in der Nähe bestimmter Pflanzen setzen, die ihre Entwicklung negativ beeinflussen könnten.

Schlechte Nachbarn:

  • Erbsen, da sie ähnliche Nährstoffe benötigen und um Platz im Boden konkurrieren.
  • Fenchel, der Wachstumshemmstoffe ausscheidet, die Tomaten schaden können.
  • Kartoffeln und Auberginen, da sie als Nachtschattengewächse dieselben Krankheiten übertragen und um Nährstoffe konkurrieren können.
  • Gurken, da sie oftmals Mehltau übertragen, der dann auch Tomaten befallen kann.
  • Kohlgewächse wie Blumenkohl und Brokkoli, die einen anderen Nährstoffbedarf haben und den Boden anders beanspruchen.
  • Dill kann, wenn er ausgewachsen ist, das Wachstum der Tomaten negativ beeinflussen.

Positive Nachbarschaftsverhältnisse können das Wachstum und die Gesundheit Ihrer Tomaten hingegen deutlich fördern.

Gute Nachbarn:

  • Basilikum und Kapuzinerkresse, die Schädlinge abwehren können.
  • Spinat dient als Bodendecker und hält den Boden feucht.
  • Lauchgewächse, wie Zwiebeln und Knoblauch, produzieren ätherische Öle, die Schädlinge fernhalten.
  • Ringelblumen fördern mit ihren Wurzelausscheidungen ein gesundes Wurzelwachstum der Tomaten.
  • Mais bietet jungen Tomatenpflanzen Schatten und Windschutz.
  • Spargel und Bohnen verbessern durch ihre Wurzeltätigkeit die Bodenstruktur.
  • Johannisbeeren können neben Tomaten gut gedeihen, da sie keine direkten Konkurrenten um Nährstoffe sind.

Falsches Gießen

Eine angemessene Bewässerung ist entscheidend für die Gesundheit und das Wachstum von Tomatenpflanzen. Die häufigsten Bewässerungsfehler und wie Sie sie vermeiden können, umfassen:

  • Unregelmäßiges Gießen: Sorgen Sie für eine konstante Bodenfeuchtigkeit, um Wachstumsschwankungen zu vermeiden.
  • Zu viel gießen: Vermeiden Sie Staunässe, um Wurzelfäule vorzubeugen. Die Bodenfeuchtigkeit sollte gleichmäßig, aber nicht übersättigt sein.
  • Wasser von oben: Gießen Sie direkt am Boden, um die Bildung von Krankheiten zu verhindern, die durch nasse Blätter begünstigt werden.
  • Geplatzte Früchte nach Trockenheit: Um geplatzte Früchte zu vermeiden, die durch plötzliches starkes Gießen nach Trockenperioden entstehen, sollten Sie gleichmäßig und vorsichtig bewässern.

Durch Beachtung dieser Richtlinien können Sie das Risiko von Problemen durch falsches Gießen minimieren und das Wachstum und die Gesundheit Ihrer Tomatenpflanzen optimieren.