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Tomaten veredeln: Schritt für Schritt zu höheren Erträgen

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Träumen Sie nicht länger von höheren Erträgen und robusteren Tomaten. Sie haben das Ergebnis selbst in der Hand, indem Sie Ihre Tomatenpflanzen ganz einfach veredeln. Wie genau das Meisterstück gelingt, erklären wir Ihnen Schritt für Schritt.

Tomaten veredeln
AUF EINEN BLICK
Wie veredelt man Tomatenpflanzen?
Um Tomatenpflanzen zu veredeln, setzt man die oberen Triebe ertragreicher Edelsorten auf die unteren Triebe widerstandsfähiger Unterlagen. Die Pflanzen sollten einen passenden Stängeldurchmesser haben und anschließend mit Klammern oder Sticks verbunden werden. Nach erfolgreicher Veredelung werden sie in einem feuchten Mikroklima kultiviert.

Was genau ist eigentlich eine Veredelung von Tomaten?

Im Gärtnerhandwerk dient die Veredelung dazu, vorteilhafte Eigenschaften von Pflanzen miteinander zu kombinieren. In der Regel ist es so, dass die Tomatensorten mit den leckersten Früchten eine spärliche Ernte liefern, anfällig sind für Krankheiten und über geringe Standfestigkeit verfügen. Andere Sorten gleichen den minderen Geschmack aus durch Ertragskraft und Widerstandsfähigkeit. Eine erlesene Sorte wird somit auf eine resistente Unterlage veredelt.

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Zeitversetzte Aussaat von Edelsorte und Unterlage

Es ist ratsam, die schwächere Kultursorte einige Tage früher auszusäen als die starkwüchsige Unterlage. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass beide Pflanzen zum gewünschten Zeitpunkt über einen korrespondierenden Stängeldurchmesser verfügen. So gehen Sie dabei vor:

  • Aussaat der Edelsorte Ende Februar/Anfang März
  • etwa 10 Tage später folgt die Unterlage
  • auf der warmen Fensterbank oder im Gewächshaus in nährstoffarmem Substrat maximal 0,5 Zentimeter übersieben
  • die Keimtemperatur beträgt 18-24 Grad Celsius

Bis zur Keimung dauert es 10 bis 14 Tage. Während dieser Zeit halten Sie die Saat konstant feucht und warm.

Veredelung erfordert Fingerspitzengefühl

Haben Kultursorte und Unterlage eine Wuchshöhe von 10 Zentimetern erreicht, nehmen Sie den nächsten Schritt der Veredelung in Angriff. Neben den Tomatenpflänzchen benötigen Sie ein scharfes, desinfiziertes Messer sowie Veredelungsklammern oder Sticks. So geht es weiter:

  • eine Stunde vor Beginn der Arbeit die Pflanzen gießen
  • den Trieb der Unterlage 2-3 Millimeter über dem ersten Blattpaar (Keimblätter) gerade abschneiden
  • ebenso mit der Edelsorte verfahren
  • einen Keramikstift in den Kopftrieb der Kultursorte stecken und auf dem Stängel der Unterlage befestigen
  • wahlweise die Verbindung mittels einer Klammer herstellen

Dieser Part der Veredelung ist erfolgreich verlaufen, wenn beide Mitteltriebe sich exakt übereinander befinden. Idealerweise steckt der Stift je zur Hälfte in den verbundenen Trieben.

Pflege nach der Veredelung

Die veredelten Tomatenpflanzen platzieren Sie in der Folge hell und warm, ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ein Mini-Gewächshaus ist jetzt ideal. Eine Haube aus perforierter Klarsichtfolie schafft ebenfalls das erwünschte feucht-warme Mikroklima bei 22-25 Grad Celsius. Nach einer Woche beginnt die Eingewöhnungsphase für die jungen Tomatenpflanzen an normale Bedingungen.

Es ist kein Grund zur Beunruhigung, wenn die gestressten Pflanzen kurzzeitig einen schlappen Eindruck vermitteln. Bei richtiger Pflege und warmen Temperaturen wachsen sie trotzdem zusammen und erholen sich wieder.

Tipps & Tricks

Als Veredelungsunterlage hat sich der F1-Hybride ‚Vigomax‘ unter Hobbygärtnern einen guten Namen gemacht. Vigomax ist resistent gegenüber zahlreichen Krankheiten, wie Mehltau oder Grünkragen. Darüber hinaus liefert sie schon ab Juli eine üppige Ernte an knackig-saftigen Tomaten.