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Tomaten überwintern: Methoden und Tipps für den Erfolg

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In ihrer Heimat gedeihen Tomatenpflanzen mehrjährig. In den hiesigen Regionen werden sie angesichts frostiger Winter einjährig kultiviert. Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Überwinterung gleichwohl möglich. Erfahren Sie hier, was für einen erfolgreichen Verlauf alles nötig ist.

Tomaten überwintern
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Tomatenpflanzen überwintern?
Tomatenpflanzen können auf der Fensterbank, im Gewächshaus oder als Stecklinge überwintert werden, wenn sie gesund und robust sind. Die Überwinterung erfordert eine gute Lichtversorgung, mäßiges Gießen und eine stetige Wärmezufuhr von mindestens 22-24 Grad Celsius.

Tomaten auf der Fensterbank überwintern – so gelingt der Plan

Anstatt Tomatenpflanzen den Gefahren durch Krankheiten und Schädlinge im Freiland auszusetzen, bauen zahlreiche Hobbygärtner das Gemüse im Topf auf der Fensterbank an. In Anbetracht der knapp bemessenen Platzkapazitäten, empfehlen sich kleinwüchsige Cocktailtomaten. Insbesondere alte Sorten verfügen über eine bewährte Robustheit, um mit Temperaturschwankungen und Lichtmangel während einer Überwinterung zurecht zu kommen.

  • Amish Cherry: zahlreiche kleine, orangefarbene Früchte
  • Red Pearl: saftig-rote Minifrüchte mit süßem Aroma
  • Balconi Red: zierliche Wuchshöhe bis 50 Zentimeter
  • Besser: deutscher Klassiker, rote Früchte, robust und resistent

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Auf der warmen Fensterbank dürften die Temperaturen während des Winters nicht zum Problem für die Tomatenpflanzen werden. Einen Engpass stellen vielmehr mangelhafte Lichtverhältnisse dar. Diese gleichen Sie aus mithilfe geeigneter Pflanzenlampen (18,00€ bei Amazon*). Am Südfenster dürfte bereits ein Spiegel genügen, der die Lichtmenge dank Reflexion erhöht. Ansonsten bleiben alle zentralen Pflegemaßnahmen bestehen, wie regelmäßiges Gießen, Düngen und Ausgeizen.

So überdauern Tomatenpflanzen den Winter im Gewächshaus

Hobbygärtner, die ein beheiztes Gewächshaus besitzen, müssen im Winter nicht auf erntefrische Tomaten verzichten. Eine mächtige Stabtomate wird in diesem Klima zwar kaum durch den Winter kommen; dafür bestehen gute Erfolgsaussichten für kleine Sorten, wie Kirschtomaten oder Wildtomaten. So setzen Sie den Plan in die Tat um:

  • im Spätsommer oder Frühherbst die Kübel vom Balkon ins Gewächshaus umsiedeln
  • die Tomatenpflanzen müssen vital und gesund sein
  • als Standort den sonnigsten Platz wählen
  • während der kritischen Monate November, Dezember und Januar zusätzlich mit Pflanzenlampen beleuchten
  • Temperaturen von 22-24 Grad aufrecht erhalten
  • weniger gießen und düngen
  • mit Argusaugen auf Krankheiten und Schädlinge achten

Wie Praxistests erwiesen, bleichen Blätter und Triebe während der extrem lichtarmen Phase aus. Im warmen Treibhausklima reifen die Tomaten trotzdem aus. Nach der Sonnenwende am 21. Dezember bessert sich das Erscheinungsbild und die Tomatenpflanzen erholen sich.

Als Stecklinge überwintern

Robuste Wildtomaten können als Stecklinge mit ein wenig Glück auf der Fensterbank, im Wintergarten oder Gewächshaus den Winter überdauern. So geht’s:

  • im August 8-10 Zentimeter lange Ableger von gesunden Tomatenpflanzen abschneiden
  • den unteren Bereich entlauben
  • in einem dunklen Glas in Wasser bewurzeln lassen
  • in der Folge einpflanzen in Kübel mit nahrhaftem Substrat
  • am hellen, warmen Standort pflegen, wie adulte Exemplare

Tipps & Tricks

Damit Tomatenpflanzen während des Winters nicht vergeilen, stellen Sie den Kübel am Fenster auf einen Drehteller. Diesen bewegen Sie täglich um 20 Grad weiter, damit sich die Triebe auf der vom Fenster abgewandten Seite nicht auf die Suche nach mehr Licht begeben. Der Fachhandel bietet überdies solar- oder batteriebetriebene Drehplatten an.