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Schimmel an Tomaten: Ursachen, Vorbeugung und Bekämpfung

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Im Anbau von Tomaten ist Schimmel ein allgegenwärtiges Problem. Von der Aussaat bis zur Ernte bieten die Kulturbedingungen für Tomatenpflanzen den Schimmelpilzen einen ausgezeichneten Nährboden. So wenden Sie das Problem ab.

Tomaten Schimmel
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Schimmel bei Tomaten verhindern und bekämpfen?
Um Schimmel bei Tomaten zu vermeiden, sollte man sterilisierte Aussaaterde, saubere Anzuchttöpfe und Knoblauchtee oder Baldrianblütenextrakt verwenden. Zudem sollte man täglich lüften und befallene Pflanzenteile entsorgen. Vorbeugung und Bekämpfung umfassen Maßnahmen wie Urgesteinsmehl, Milch-Wasser-Lösung und Schachtelhalmbrühe.

Schimmel während der Anzucht vermeiden

Tomatensamen keimen nur bei Temperaturen um 20 bis 24 Grad Celsius in konstant feuchter Umgebung. Da sich Schimmelpilze in diesem Ambiente ebenfalls heimisch fühlen, liegt die drohende Gefahr auf der Hand. Unter Beachtung folgender Vorkehrungen vermeiden Sie Schimmel an der Aussaat:

  • Aussaaterde stets sterilisieren im Backofen bei 180 Grad für 20-30 Minuten
  • Anzuchttöpfe sorgfältig auswaschen mit heißem Sodawasser
  • Tomatensamen vor der Aussaat einweichen in Knoblauchtee oder Baldrianblütenextrakt
  • Saatgefäße und Minigewächshaus täglich für mehrere Minuten lüften

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Breitet sich trotzdem Schimmel aus im Verlauf der Anzucht, entsorgen Sie sicherheitshalber alle befallenen Sämlinge. Es existieren hunderte von Schimmelarten, von denen einige hoch toxisch beschaffen sind. Einzig ausgebildete Experten sind in der Lage, den Unterschied zwischen harmlos und giftig zu erkennen.

Schimmelkrankheiten an Tomaten vorbeugen und bekämpfen

Tomaten werden im Freiland ebenso heimgesucht, wie im Gewächshaus. Macht sich hier Schimmel breit auf Blättern, Blüten und Früchten, sind umgehende Gegenmaßnahmen erforderlich. Die folgenden Ursachen stehen hierbei im Fokus:

Grauschimmel (Botrytis cinerea)
Sämtliche Pflanzenteile sind übersät mit grau-grünen Flecken, die sich rasch in einen grauen Pilzrasen verwandeln. Die Wasser- und Nährstoffversorgung kommt zum Erliegen und die Tomatenpflanze stirbt ab.

  • sämtliche befallenen Pflanzen entsorgen
  • vorbeugend auf eine luftige, trockene Lage achten
  • keinen Grünschnitt auf der Beeterde liegen lassen, weil hier die Sporen überwintern
  • Blätter und Stängel wiederholt mit Urgesteinsmehl (18,00€ bei Amazon*) bestreuen

Echter Mehltau (Oidium cycopersicum)
Ein weißer, mehliger Schimmelbelag überzieht Blätter und Triebe. Im weiteren Verlauf welkt das Laub und fällt zu Boden. Die Früchte werden nicht mehr versorgt und faulen.

  • mit Mehltau infizierte Pflanzenteile abschneiden
  • keinen Stickstoff-betonten Dünger applizieren
  • alle 2-3 Tage behandeln mit einer Milch-Wasser-Lösung
  • mit Lebermoosextrakt oder Schachtelhalmbrühe gestärkte Tomatenpflanzen sind widerstandsfähiger

Tipps & Tricks

Verzehren Sie keine Tomaten, auf denen sich Schimmel befindet. Es handelt sich dabei um ein Mykotoxin, das – je nach Pilzart – extrem gesundheitsgefährdend auftritt. Es nutzt nichts, die schimmeligen Stellen herauszuschneiden, weil sich Schimmelpilze in den saftigen Früchten schnell ausbreiten.