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Tomaten pflanzen: Erfolgreiche Ernte mit diesen Tipps

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Ihre Tomatenpflanzen sind vorgezogen und ab den Eisheiligen Mitte Mai bereit, ausgepflanzt zu werden. Vom richtigen Standort bis zur Bodenvorbereitung sollten Sie jedoch ein paar Dinge beachten, um eine gute Ernte einzufahren.

Tomatensetzlinge einpflanzen
Einen optimalen Start erhalten Tomatenpflanzen durch das richtige Einpflanzen.
AUF EINEN BLICK
Wie pflanzt man Tomaten richtig?
Um Tomaten erfolgreich zu pflanzen, sollten Sie diese ab Mitte Mai nach den Eisheiligen in einem Abstand von 60 cm oder in mindestens 15 Liter großen Kübeln an einem sonnigen Standort platzieren. Verwenden Sie Kompost oder Hornspäne als Startdünger und geben Sie den Pflanzen eine Rankhilfe.

Aussaat bis Ernte: Entwicklung einer Tomatenpflanze

Die Entwicklung der Tomatenpflanze beginnt mit dem aussähen der Samen zwischen März und April und der Kultivierung auf der Fensterbank. Die daran anschließende Anzuchtphase endet mit der Ausbildung des ersten Blattpaares nach etwa fünf bis sechs Wochen und einer Größe von rund zehn Zentimetern. Eine Auspflanzung ins Freie sollte jedoch frühestens Mitte Mai nach den Eisheiligen erfolgen, um Frostschäden zu vermeiden. Die Jungpflanze sollte bis dahin bereits eine Größe von etwa 15 Zentimetern erreicht haben und mehrere Blattpaare aufweisen. Nach der erfolgten Auspflanzung nimmt das Wachstum der Tomate stetig bis zu einer Größe von maximal zwei Metern zu.

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Entwicklungsphasen von Tomatenpflanzen als Illustration

Weitere Meilensteine in der Tomatenaufzucht sind:

  • Blütenausbildung: ab Mitte Juni
  • Fruchtausbildung: von Juni bis August
  • Erntezeit: Reifedauer variiert je nach Sorte, Ernte von August bis Oktober möglich

Anleitung: Tomaten pflanzen

Bei der Pflanzung von Tomaten ist auf eine Vielzahl von einzelnen Faktoren zu achten. Nachfolgend sind daher alle für Sie als Gärtner relevanten Informationen übersichtlich zusammengestellt.

Der richtige Zeitpunkt zum Auspflanzen

Der passende Zeitpunkt für die Auspflanzung der Tomaten ins Freie hängt im Wesentlichen von dem gewählten Standort und der Pflanzungsart ab. Eine grundsätzliche Unterscheidung muss deshalb zwischen im Gewächshaus, im Topf und im Freiland kultivierten Exemplaren erfolgen. Die Temperatur sollte jedoch niemals die Marke von 10 Grad Celsius unterschreiten.
In der Praxis haben sich die folgenden Zeitangaben bewährt:

  • Gewächshaus: bei entsprechender Größe bereits ab Mitte April
  • Topf: in geschützten Lagen bereits ab Anfang Mai
  • Freiland: nach den Eisheiligen ab Mitte Mai

Der passende Standort

Der richtige Standort ist ein Garant für eine reiche Blütenpracht und damit einhergehend einer üppigen Ernte. Der Auswahl des passenden Platzes zur Auspflanzung der Tomatensetzlinge sollte daher eine besondere Bedeutung beigemessen werden.

Sonnenliebende Tomaten

Die Tomate zählt zu den besonders sonnenliebenden Pflanzen und benötigt durchschnittlich sieben Stunden Sonne pro Tag. Eine gleichmäßige Beleuchtung der Staude unterstützt ein stetiges Höhenwachstum und die Ausbildung zahlreicher Blüten. Ein zu schattiger Standort führt in der Folge zu einer vermehrten Ausbildung von Blättern und einem schwächlichen Wachstum.

Abstände im Beet und Gewächshaus

Bei der Auspflanzung mehrerer Jungpflanzen ist auf die Einhaltung eines ausreichenden Abstandes zwischen den einzelnen Tomaten zu achten. Die Nachteile einer zu dichten Bepflanzung sind vielfältig und erstrecken sich von einem gehemmten Wachstum über eine geringere Fruchtausbildung bis hin zu einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit. Um jedem Gewächs ausreichend Platz für das eigene Wachstum zur Verfügung zu stellen, sollten die nachfolgenden Mindestabstände eingehalten werden.

  • Beet im Freiland: 70 bis 80 Zentimeter
  • Beet im Gewächshaus: 50 bis 60 Zentimeter

Beetvorbereitung

Zu einem optimal hergerichteten Standort gehört auch die korrekte Vorbereitung des Pflanzbeetes. Neben der Bereitstellung aller benötigten Nährstoffe spielt auch die Einpflanztiefe der Setzlinge eine wichtige Rolle für eine bestmögliche Verwurzelung.

Notwendige Nährstoffe

Für ein gleichmäßiges Wachstum und die ausgiebige Herausbildung von Blüten und Früchten ist eine gute Nährstoffversorgung das A und O. Da die Tomatenpflanze in Bezug auf die Nährstoffbedürfnisse den Starkzehrern zuzuordnen ist, wird während des gesamten Lebenszyklus eine gleichbleibende Menge der nachfolgend aufgeführten Mineralstoffe benötigt.

Calium (Kalzium): Kalzium bildet die Basis eines ausgeglichenen Wasserhaushalts und ist wesentlicher Bestandteil der Photosynthese. Das Mineral fördert die Ausbildung und Ausreifung der Früchte.

Stickstoff: Der Nährstoff ist Hauptbestandteil der pflanzeneigenen Eiweiße und Chlorophyll und notwendig für das stetige Wachstum der Pflanzen.

Schwefel und Magensium: Für die Herstellung von Chlorophyll sind die beiden Stoffe elementare Bausteine. Sie regulieren die Stoffwechselfunktionen.

Phosphor: Durch diesen Stoff werden Immunsystem und die Stoffwechselprozesse stabilisiert. Phosphor fördert die Wurzel- und Blütenbildung.

Einpflanztiefe

Um das Angehen der Jungpflanzen in der Erde zu unterstützten, sollte der Setzling in einer Tiefe von mindestens fünf bis sieben Zentimetern eingepflanzt werden. Grundsätzlich können Sie ihre Tomatenpflanzen bis zum untersten Blattpaar einpflanzen. In Kombination mit einer leicht schrägen Verpflanzung wird die Verwurzelung optimal angeregt und eine höhere Standfestigkeit erreicht.

Nachbarn

Aufgrund der Zuordnung zu den Starkzehrern eigen sich nicht alle Gemüsesorten für eine gemeinschaftliche Anpflanzung mit der Tomate. Durch die hohen Anforderungen in Bezug auf die Nährstoffe, das Licht und die Bewässerung harmonieren Tomatenpflanzen insbesondere mit Schwachzehrern.

Gute Nachbarn: Zu den guten Nachbarn für Tomaten gehören Kräuter wie Basilikum und Bohnenkraut. Als Gemüse eignen sich Erdbeeren, Knoblauch und Salate.

Schlechte Nachbarn: Schlechte Nachbarn für Tomaten sind Bohnen, Fenchel, Gurken, Erbsen und Kartoffeln. Letztere können Überträger der Kraut- und Braunfäule sein. Aus diesem Grund sollten Tomatenpflanzen keine Beetnachfolger sein.

Tomaten gießen

Die ausgebildeten Tomaten bestehen zu rund 90 % aus Wasser, weshalb eine gute Pflege und gleichmäßige Bewässerung der Pflanzen sowohl währen des Wachstums als auch der Reifung der Früchte erforderlich ist. Allenfalls droht durch eine anhaltende Trockenheit das Aufplatzen der einzelnen Tomaten, was wiederum zu einer erhöhten Anfälligkeit für einen Krankheits- und Schädlingsbefall führt. Bei der Bewässerung sollten Sie zudem darauf achten, ausschließlich den Boden zu gießen. Eine ständige Befeuchtung der Blätter verstärkt die Ausbildung der Braunfäule, einer gefährlichen Pilzerkrankung.

Hilfsmittel zum Tomaten gießen als Illustration

Tontopf mit Loch im Boden: Die Bewässerung mittels eines Tontopfes mit Loch, der in den Boden eingegraben wird, ist eine der günstigsten Methoden. Der verwendete Topf wird in einer Entfernung von rund zehn Zentimetern vom Hauptstamm der Tomate eingesetzt. Durch die Befüllung des Gefäßes mit Wasser und der anschließenden langsamen Abgabe über das unterseitige Loch wird zudem eine Überwässerung vermieden.

Gießring: Ein Gießring (19,00€ bei Amazon*) ist ein oftmals aus Kunststoff bestehender Ring, der um die Pflanze gesetzt wird. Das hinzugegebene Wasser verbleibt innerhalb der Form und wird nur langsam an das Erdreich abgegeben. Für besonders wasserliebende Pflanzen wie die Tomate ist eine Bewässerung mittels eines Gießringes eine Option, wobei die Problematik der Staunässe und Überwässerung nicht außer Acht gelassen werden sollte.

Olla: Olla ist der Fachbegriff für ein Tongefäß, das eine praktische Bewässerungshilfe darstellt. Der verwendete Ton wird bei der Herstellung leicht erhitzt, sodass dieser eine poröse und wasserdurchlässige Konsistenz behält. Nachdem die Olla in den Boden eingesetzt und mit Wasser befüllt wurde, gibt diese gleichmäßig Feuchtigkeit an die Umgebung ab. Hierdurch wird auch bei hohen Temperaturen eine stetige Bewässerung sichergestellt, ohne die Gefahr von Staunässe. Mit etwa 30 Euro pro Stück ist der Preis im Vergleich zum originären Tontopf aber deutlich höher.

Tomaten düngen

Der Einsatz eines Düngemittels ist ein ebenso wichtiger Baustein im Rahmen der Pflege wie das Gießen. Die Nährstoffe fördern die Erhaltung eines starken Immunsystems und die Ausbildung hochwertiger Früchte. Der frühestmögliche Zeitpunkt für die erste Düngung ist die Auspflanzung bei einer Größe von etwa 15 Zentimetern und mehreren Blattpaaren. Darüber hinaus sollten die Düngermenge der entsprechenden Kultivierungsform angepasst werden.

Dünger für Tomaten als Illustration

Organischer Flüssigdünger: Der organische Flüssigdünger wird der Pflanze mittels des Gießwassers üblicherweise im zweiwöchentlichen Rhythmus zugeführt. Die vorgefertigten Spezialmischungen sind sehr nährstoffreich und enthalten alle für das Wachstum der Tomate notwendigen Nährstoffe in der korrekten Konzentration. Zudem dient der Flüssigdünger als zusätzliche Feuchtigkeitsquelle und ist daher besonders für Kübelpflanzen zu empfehlen.

Hornspäne: Die Hornspäne werden aus den Hufen von Rindern hergestellt und stellen einen exzellenten Stickstoffdünger dar. Insbesondere aufgrund der starkzehrenden Eigenschaften der Tomatenpflanze sind sie eine sinnvolle Ergänzung zu einem Volldünger. Dennoch sollte die Verwendung sparsam mit einem Abstand von mindestens zwei Monaten zwischen den einzelnen Düngergaben erfolgen, um die Auswirkungen einer Überdüngung zu vermeiden.

Vinasse: Die Vinasse ist ein organisches Abfallprodukt der Melasseproduktion und wird gemeinhin auch oftmals als Melasseschlempe bezeichnet. Der enthaltene Restzucker dient der Stärkung der bodeneigenen Mikroorganismen und der Aufwertung des Substrates. Zudem zeichnet sich die Flüssigkeit durch einen hohen Kaliumanteil aus, sodass sich die Gabe vor allem bei einer Unterversorgung anbietet.

Pferdemist: Die im Pferdemist enthaltenen Nährstoffe decken den Bedarf der Tomatenpflanze optimal ab, weshalb dieser als Volldünge verwendet werden kann. Für die Einarbeitung im Beet eignet sich jedoch ausschließlich abgestandenes Material, da frischer Mist im Zuge der Verwesung enorme Wärmemengen freisetzt, die zu Verbrennungen führen können.

Rasenschnitt: Der Rasenschnitt gehört zu den kostengünstigsten Möglichkeiten der Düngung, da er ein Abfallprodukt des regelmäßigen Rasenmähens ist. Die abgetrennten Grashalme können Sie rund um die Pflanzen verteilen, eine Einarbeitung in die Erde ist nicht erforderlich.

Brennnesseljauche: Die Brennnesseljauche wird aus einem Aufguss aus Regenwasser und Brennnesselblättern hergestellt. Neben der hohen Nährstoffdichte des Volldüngers dient die Jauche zudem als natürliches Schädlingsbekämpfungsmittel, sollte aber niemals unverdünnt verabreicht werden.

Tomatenpflanzen schützen

Tomatenpflanzen reagieren sowohl auf Regen und Wind sehr empfindlich, weshalb sie vor Witterungseinflüssen geschützt werden müssen. Während bei der Kultivierung in einem Gewächshaus keine zusätzlichen Maßnahmen zu ergreifen sind, können in Töpfen verpflanzte Exemplare an einen geschützten Ort gestellt werden. Im Freiland verpflanzte Tomaten benötigen jedoch einen zusätzlichen stabilen Schutzmechanismus, wenn sie nicht zu den resistenten Sorten gehören.

  • Tomatenhaube: Kunststofftüte, die über eine einzelne Pflanze gestülpt wird
  • Tomatenhaus: Kunststofffolie, die mittels eines Gerüstes über mehreren Pflanzen errichtet wird

Rankhilfen für Tomaten

Da die Tomatenpflanzen eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen können, ist es erforderlich die mit Früchten bestückten Triebe gut abzustützen. Je nach Sorte haben sich in der Praxis unterschiedliche Rankhilfen bewährt.

Rankhilfen für Tomaten als Illustration

Tomatenturm: Der Tomatenturm ist ein drei- bis vierbeiniges Kunststoffgerüst, welches über die Tomatenpflanze gestülpt wird. Die Höhe der Türme variiert von einem Meter bis hin zu zwei Metern, sodass sich der Einsatz insbesondere für großgewachsene Sorten eignet. Durch die gleichzeitige Stützung der Quertriebe ist eine zusätzliche Befestigung dieser nicht erforderlich.

Tomatenspirale: Die Tomatenspirale ist ein spiralförmiger Metallstab, der neben dem Haupttrieb in die Erde gesteckt wird. Um eine hohe Stabilität zu erreichen, wird der mittlere Trieb gleichmäßig um die Spirale gewickelt. Die Seitentriebe werden bei dieser Variante nicht zusätzlich gestützt, weshalb sich eine Nutzung ausschließlich für eintriebige Stabtomaten empfiehlt.

Tomatenschnur: Die Verwendung einer Tomatenschnur erfordert die Anbringung eines Hakens oberhalb der Pflanzstelle. An diesem wird eine feste Schnur befestigt, die wiederum um den Haupttrieb der Tomate geschlungen wird. Die Variante eignet sich ebenfalls ausschließlich für eintriebige Exemplare wobei die maximale Traglast fünf Kilogramm nicht überschreiten sollte.

Tomatengerüst: Das Tomatengerüst ist ein aus Holz hergestellter Rahmen, in den die Tomate eingesetzt wird. Aufgrund der kompakten Form wird diese Rankhilfe in der Praxis vor allem bei Wildtomaten verwendet, die bereits von Natur aus sehr buschig wachsen und nur eine geringe Wuchshöhe erreichen.

Tomaten schneiden und ausgeizen

Wachsen Tomatenpflanzen zu hoch, können diese gekappt werden. Ebenso empfiehlt sich das Entfernen der unteren Blätter, um Staunässe zu vermeiden. Das Entfernen der Geiztriebe ist eine ebenso essenzielle Tätigkeit bei der Pflege der Tomate, empfiehlt sich aber nicht für jede Tomatensorte. Die aus den Blattachsen herauswachsenden Triebe bilden für gewöhnlich keine Blüten und Früchte aus, entziehen der Pflanze aber trotzdem Nährstoffe.

Lesen Sie nach, wie Sie Ihre Tomatenpflanzen richtig schneiden.

Anleitungen, wie Tomatenpflanzen geschnitten werden als Illustration

FAQ

Brauchen Tomaten Sonne?

Tomaten benötigen sowohl für ein gleichmäßiges Wachstum als auch für die Ausbildung der Blüten mindestens sieben Stunden Sonne pro Tag.

Warum blühen meine Tomaten nicht?

Das Ausbleiben der Blüte ist oftmals auf eine unpassende Pflege wie eine Über- oder Unterdüngung oder eine unzureichende Wassermenge zurückzuführen.

Warum lassen meine Tomaten die Blätter hängen?

Die häufigste Ursache für herabhängende Blätter ist ein Wassermangel, der durch eine entsprechende Bewässerung jedoch innerhalb weniger Tage wieder behoben werden kann.

Wie tief wurzeln Tomaten?

Die Tomatenwurzeln erreichen eine Tiefe von bis zu einem Meter, weshalb sie botanisch den Tiefwurzlern zuzuordnen sind.

Kann ich Tomatenpflanzen überwintern?

Aufgrund des hohen Licht- und Wärmebedürfnisses der Tomate ist eine Überwinterung hierzulande kaum umsetzbar. Wenn Sie die Pflanze jedoch über den Winter an einem hellen und warmen Standort stellen, ist eine Überwinterung grundsätzlich möglich.

Bilder: encierro / Shutterstock