Geiztriebe – die verkannten Tomatenableger
Wer große, pralle Tomaten ernten möchte, kommt um regelmäßiges Ausgeizen nicht herum. Gemeint ist die Entfernung von Trieben, die aus den Blattachseln entsprießen. Jede Tomatenpflanze strebt nämlich von Natur aus danach, möglichst üppig zu verzweigen. Das kostet soviel Kraft, dass weniger Energie für die Früchte übrig bleibt. Ein Geiztrieb ist folglich unerwünscht, mag er noch so kräftig und gesund sein.
Mit einer Länge von 5 bis 10 Zentimetern, eignet sich ein Geiztrieb zum idealen Tomatenableger. Steht Ihnen kurzfristig der Sinn nach weiteren Tomatenpflanzen, verwenden Sie die stattlichsten Exemplare kurzerhand für die Vermehrung.
So werden aus Ablegern neue Tomatenpflanzen
Tomatenableger sollten ohne lange Verzögerung verarbeitet werden, damit sie nicht vertrocknen. So gelingt es im Handumdrehen:
- Töpfe mit Gemüseerde (16,00€ bei Amazon*) oder einem Mix aus Kompost, Lehm, Sand und Basaltmehl füllen
- jeden Tomatenableger zu zwei Drittel entlauben und einsetzen
- ausgiebig gießen, dabei nicht den Trieb benetzen
- die Stecklinge an kleine Holzstäbchen binden, um sie zu stützen
Bei sommerlichen Temperaturen schreitet die Bewurzelung rasant voran. Es ist ratsam, die zarten Pflänzchen zunächst noch am halbschattigen Standort zu platzieren. Haben sie das Anzuchtgefäß durchwurzelt, werden die Nachkömmlinge umgetopft oder ins Freiland gepflanzt. Dann gedeihen sie in sonnigen Lagen prächtig, blühen und liefern noch in dieser Saison leckere Tomaten.
Ableger von Buschtomaten gewinnen
Längst nicht alle Tomatensorten sind auszugeizen. Buschtomaten beispielsweise stellen ihr Wachstum selbstständig ein, um sich auf die Produktion von Früchten zu konzentrieren. Wünschen Sie hier einen oder mehrere Ableger, wählen Sie einen Seitentrieb oberhalb der ersten Verzweigung. Es handelt sich in diesem Fall zwar in der Regel um einen Fruchttrieb; dessen Verlust eine vitale Tomatenpflanze freilich problemlos verkraftet.
Tipps & Tricks
Die Bewurzelung von Tomatenablegern geht noch zügiger vonstatten, wenn Sie die Triebe in ein Glas mit Weidenwasser stellen. Darin befinden sich natürliche Wachstumshormone im Überfluss. Weidenwasser stellen Sie ganz einfach her aus einjährigen Weidenstücken, die Sie mit kochendem Wasser übergießen und 24 Stunden ziehen lassen.