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Erfolgreich Schattenrasen anlegen: Tipps und Tricks zum Säen

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Es gibt sie in jedem Garten, die Problembereiche mit wenig Licht und spärlichem Wachstum. Auf Rasenflächen muss das nicht sein, dank Schattenrasensamen mit geringem Lichtbedarf. Wie Sie einen dichten, samtig-grünen Rasen unter schummrigen Lichtverhältnissen anlegen, verraten wir Ihnen hier.

Schattenrasen säen
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Schattenrasen richtig säen?
Um Schattenrasen richtig zu säen, sollten Sie den Boden gründlich vorbereiten, das Saatgut gleichmäßig ausbringen, leicht in das Erdreich einarbeiten und für guten Bodenschluss sorgen. Anschließend den Rasen gründlich wässern und während der Keimzeit ausreichend feucht halten.

Mindestanforderungen an den Standort – weniger geht nicht

Die Titulierung Schattenrasen führt ein wenig in die Irre, denn im Vollschatten keimen selbst Schattenrasensamen nicht. Wenn Sie einen derartigen Rasen anlegen, sollte ein Mindestmaß an Licht vorhanden sein für die Photosynthese als unabdingbare Voraussetzung von Wachstum. So sollte der Standort für Schattenrasen beschaffen sein:

  • Halbschattige Lichtverhältnisse, z. B. unter Laubbäumen, entlang von Wänden, Sträuchern oder Zäunen
  • Nährstoffreiches, humoses Erdreich
  • Gerne frisch feucht, ohne Gefahr von Staunässe
  • Idealerweise mit einem pH-Wert von 6-7

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Wenn Sie einen Schattenrasen unter Nadelgehölzen anlegen, werden Sie nicht lange Freude daran haben. Zedern, Tannen und Kiefern entziehen als Flachwurzler jeglichem Rasen die Lebensgrundlage. Um auf Nummer sicher zu gehen hinsichtlich des Nährstoffgehaltes und pH-Wertes, empfehlen wir im Vorfeld eine professionelle Bodenanalyse.

Tipp

Wo sich eine Rasenfläche im Dauerschatten befindet, bietet Mutter Natur eine Fülle dekorativer Alternativen in Form kleinwüchsiger Bodendecker. Geeignete Kandidaten sind Kaukasus-Vergissmeinnicht, Immergrün, Elfenblumen, Gedenkemein, Teppichhartriegel oder Storchschnabel, die allesamt ihre natürliche Schönheit in schattigen Lagen entfalten.

Welche Rasensamen Schatten klaglos hinnehmen – ein Überblick

Schattenrasensamen in bester Qualität bestehen stets aus einem ausgeklügeltem Mix speziell geeigneter Edelgräser. Die folgenden Grassorten sind in der Lage, als Rasensamen Schatten gutmütig zu dulden:

  • Lägerrispe (Poa supina)
  • Hainrispe (Poa nemoralis)
  • Trügerischer Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Rote Straußgras (Agrostis capillaris)
  • Gewöhnliche Rispengras (Poa trivialis)

Die Lägerrispe gilt unter den Edelgräsern als die heimliche Königin. Kein Gras kommt mit weniger Lichtintensität aus und weiß als Rasensamen Schatten zu tolerieren. Da das edle Gewächs zugleich überaus anspruchsvoll in der Züchtung ist, erweisen sich entsprechende Produkte als vergleichsweise hochpreisig. Die Investition ist dennoch lohnenswert, da Lägerrispe zugleich hinsichtlich Strapazierfähigkeit und Durchsetzungskraft unübertroffen ist. Bereits ein Anteil von 5-10 Prozent im Saatgut sorgt für beste Schattenverträglichkeit.

Schattenrasen im Vergleich zu anderen Rasenarten

Bevor Sie einen neuen Rasen anlegen, sollten die Kriterien für die bestmögliche Rasenart am gewählten Standort überprüft werden. Darüber hinaus empfehlen wir eine Bewertung hinsichtlich Pflegeaufwand und Strapazierfähigkeit. Der geringe Anspruch an die Lichtverhältnisse impliziert beispielsweise nicht, dass Schattenrasen zugleich sonderlich strapazierfähig ist.

Kriterien von Rasenarten im Vergleich Schattenrasen Zierrasen Fußballrasen Magerrasen
Lichtverhältnisse halbschattig sonnig bis halbschattig sonnig vollsonnig
Optimale Intensität zur Mittagszeit 3.000-4.800 Lux 6.000-8.000 Lux 8.000 Lux 10.000 Lux
Mindest-Lichtintensität 2.000 Lux 3.000-4.800 Lux 4.800-6.000 Lux 6.000 Lux
Bodenbeschaffenheit nährstoffreich, frisch-feucht nährstoffreich, frisch-feucht humos, sandig-lehmig mager, sandig, trocken
Schnitthöhe normale Witterung 70-80 mm 35-45 mm 30-40 mm 80-150 mm
Nährstoffbedarf hoch hoch moderat minimal
Strapazierfähigkeit gering gering hoch normal

Mit einem einfachen Lichtmessgerät (27,00€ bei Amazon*), wie Fotografen oder Aquarienbesitzer es verwenden, ist die tatsächliche Lichtintensität am Standort zu ermitteln. Entsprechend des Ergebnisses, treffen Sie eine fundierte Entscheidung hinsichtlich der idealen Rasensorte für Ihren Garten.

Gute Bodenvorbereitung ist schon die halbe Miete – so geht’s

Um dämmrige Bereiche mit Schattenrasensamen zu begrünen, ist vor der Einsaat einiges zu beachten. Hat sich die Bodentemperatur im Frühjahr auf einem Niveau von 8-10 Grad Celsius eingependelt, öffnet sich das Zeitfenster für die Einsaat von Schattenrasensamen. Damit Rasensamen Schatten überhaupt vertragen, sollte das Erdreich möglichst nahe an die Idealbedingungen heranreichen. So gelingt es:

  • Das Areal von allem Unrat, wie Steinen, Wurzeln, Bauresten und Unkraut reinigen
  • Mit dem Spaten den Boden 50 Zentimeter tief umgraben oder mit einer Fräse bearbeiten
  • Den Boden anreichern mit reifem Kompost und Hornspänen
  • Mit einer Harke das Grobplanum erstellen und die Fläche walzen
  • Abschließend das Erdreich mit dem Rechen glätten, für ein ebenmäßiges, feinkrümeliges Feinplanum

Wenngleich als Standortqualität ein hoher Nährstoffgehalt wünschenswert ist, sollte der Boden nicht zu Verdichtungen neigen. Erweist sich die Krume als zu lehmhaltig, optimieren Sie die Konsistenz mit einer Ladung feinkörnigen Sand. Die Beregnung mit feinem Wasserstrahl rundet eine fachgerechte Bodenvorbereitung für die Einsaat von Schattenrasensamen sinnvoll ab.

Tipp

Damit Rasensamen Schatten-Tauglichkeit entwickeln, sollten sie zumindest während der Keimzeit soviel Sonne tanken wie möglich. Erfahrene Hobbygärtner wählen daher für die Einsaat eine Jahreszeit, zu der sich an den Bäumen kein Laub befindet.

So säen Sie Schattenrasensamen richtig aus

Im Anschluss an die Vorbereitungsarbeiten sollte der Boden für mindestens 14 Tage ruhen, um sich zu setzen. An einem Tag mit trockener, milder Witterung kann die Einsaat stattfinden. So handhaben Sie es mit Sachverstand:

  • Die obere Bodenschicht mit dem Rechen auflockern und jäten
  • Das Saatgut mit einem Handstreuer oder Streuwagen ausbringen
  • Dabei in Längs- und Querrichtung die Schattenrasensamen ausstreuen
  • Mit dem Rechen die Lichtkeimer leicht ins Erdreich einarbeiten
  • Mit der Rasenwalze im Saatbeet für einen guten Bodenschluss sorgen
  • Im letzten Schritt der Aussaat die Fläche wässern

Von einer zeitgleichen Einsaat und Düngung rücken die Experten nach zahlreichen Feldversuchen wieder ab. Damit Rasensamen schatten-verträglich gedeihen, müssen sie möglichst tief verwurzeln. Befindet sich ein reich gedecktes Nährstoff-Buffet gleich vor der Samenschale, sehen die Keimlinge keine Veranlassung zur tiefreichenden Wurzelbildung.

Richtige Pflege während der Keimzeit

Wenn Sie mit Rasensamen schatten-verträgliche Grünflächen neu anlegen, ist eine ausreichende Wasserversorgung von höchster Relevanz. Damit die Samen aufquellen und in Keimlaune versetzt werden, ist eine ausreichende Menge an Feuchtigkeit erforderlich. Beregnen Sie daher wiederholt das Saatbeet, sofern die natürliche Regenmenge nicht genügt.

Sperren Sie während dieser Phase den Bereich gut sichtbar ab, denn jegliche Belastung von Schattenrasensamen in diesem und den darauffolgenden Stadien der Keimung zieht fatale Folgen nach sich und gefährdet den gesamten Erfolg. Bei normalem Verlauf ist die Fläche nach 2 bis 3 Wochen von einem zarten, grünen Saum der Keimblättchen überzogen. Die präzise Dauer der Keimzeit ist freilich abhängig von der Grassorte und den Witterungsbedingungen.

Tipps für die Pflege von Schattenrasen

Verwandeln sich die selbst ausgesäten Schattenrasensamen allmählich ich einen dichten, grünen Teppich, ist die Freude groß. Damit das so bleibt, haben wir im folgenden die wichtigsten Pflegemaßnahmen zusammengetragen für eine beschattete Grünfläche:

  • Bei einer Halmhöhe von 10 Zentimetern den Schattenrasen zum ersten Mal mähen
  • Eine ideale Schnitthöhe von 70 bis 80 Millimetern berücksichtigen
  • Rasen niemals im nassen Zustand mähen
  • Bei sommerlicher Trockenheit 1-2 Mal pro Woche durchdringend wässern
  • Pro Saison 3-4 Mal organisch oder mineralisch-organisch düngen
  • Im Frühjahr den pH-Wert messen und bei Bedarf kalken

In schattigen Lagen entwickeln sich im Rasen ebenso Moos und Unkraut, wie am sonnigen Standort. Im Frühjahr und/oder im Herbst wird die Grünfläche daher vertikutiert sowie bei Bedarf gelüftet und gesandet. Bei dieser Gelegenheit sollten kahle Stellen sogleich mit einer Nachsaat geschlossen werden.

Tipp

Wenn Sie einen Schattenrasen anlegen, um damit einen kümmerlichen Zierrasen zu ersetzen, ist die ausgediente Grassode vollständig zu entfernen. Das funktioniert ganz einfach, indem Sie den alten Rasen abschälen. Geeignete Geräte hält der nächst gelegene Maschinenverleih bereit. Diese zerschneiden die Grasnarbe in Bahnen, die einfach aufgerollt und entsorgt werden.