Blattgemüse

Rucola anbauen: So gelingt der Anbau im eigenen Garten

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Rucola ist eine pflegeleichte Salatpflanze, die sich mit ihrem leicht nussigen Geschmack großer Beliebtheit erfreut. Oftmals wird Rucola der italienischen Küche zugeordnet, wo er nicht nur als Salat, sondern auch als Pizzabelag Verwendung findet. Die im Volksmund früher als Senfrauke oder Salatrauke bekannte mediterrane Pflanze lässt sich leicht im Garten oder auch in Pflanzschalen auf dem Balkon anbauen. Mit Hilfe von ein paar nützlichen Tipps und wenig Aufwand kann man sich schon bald an einem köstlichen Salat erfreuen.

Rucola anbauen
AUF EINEN BLICK
Wie kann ich Rucola erfolgreich anbauen?
Rucola lässt sich leicht selbst anbauen: Starte die Vorkultivierung auf der Fensterbank Ende Januar, pflanze sie ab März ins Freiland oder Balkonkasten, wähle einen sonnigen Standort, verzichte auf Dünger und achte auf Fruchtfolge. Die Ernte erfolgt etwa 4-6 Wochen nach dem Pflanzen.

Frisch aus dem Garten auf den Tisch – Rucola selbst anpflanzen

Bereits ab Ende Januar kann man die Rucola Pflanze auf der Fensterbank vorkultivieren. Die Temperatur sollte im Bereich von 10 bis 16 °C liegen, also weder zu kalt noch zu warm sein. Nach einer Keimzeit von ca. 5 – 15 Tagen zeigen sich erste kleine Pflänzchen, die man ab März ins Freiland umsiedeln, oder dort den samen auch erneut direkt aussäen kann. Denken Sie aber daran den Rucola bei extremer Kälte vor Frostschäden zu schützen. Decken Sie die Pflanzen bei Bedarf mit einem Gartenvlies ab.

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Der richtige Standort sorgt für üppiges Wachstum

Wählen Sie für die Rucola Staude einen möglichst sonnigen Platz. Ideal ist es, wenn Sie den Standort bereits im Herbst mit Kompost aufgearbeitet haben. Der so vorbereitete Boden ist eine ausgezeichnete Grundlage, auf der sich der Rucola prächtig entwickelt und Ihnen die Mühe mit schnellem Wachstum dankt. Je nährstoffreicher der Boden, desto größer die spätere Ernte. Wichtig ist jedoch, dass Sie beachten, dass in den letzten drei Jahren an gleicher Stelle kein anderes Kreuzblütengewächs angebaut wurde. Auch der Rucola gehört dieser Pflanzengattung an und die Fruchtfolge erfordert es, dass hier eine Anbaupause eingelegt wird, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erhalten. Wurden an gleicher Stelle zuvor andere Kreuzblütengewächse, zum Beispiel Kohlsorten wie Weiß-, Rot- oder Rosenkohl angepflanzt, so sollte hier unbedingt auf den zeitlichen Abstand geachtet werden.

Die richtige Pflege macht’s

Rucola ist in dieser Hinsicht eine mehr als dankbare Pflanze. Sie gilt als extrem pflegeleicht und erfreut den Gärtner mit seinem schnellen Wachstum. Bereits nach ca. 4 bis 6 Wochen werden Sie mit erntefrischem Salat belohnt. Es bedarf beim Anbau von Rucola keinerlei zusätzlicher Düngemittel. Manchmal kann sich dies sogar ins Gegenteil verkehren. Wird Rucola mit zu viel Dünger bedacht, kann dies die sogenannte Blattfleckenkrankheit auslösen. Sind Ihre Pflanzen davon betroffen, müssen Sie sie komplett ausstechen und entsorgen. Wenn Sie an trockenen Tagen für eine gut dosierte Bewässerung sorgen, reicht dies völlig aus und Sie dürfen sich schon bald über einen hohen Ernteertrag freuen.

Erdflöhe, Kohlfliegen und andere Plagegeister

Leider ist auch Rucola nicht gegen Schädlingsbefall gefeit. Um hier vorsorglich einzugreifen bedarf es aber nur eines geringen Aufwands. Lockern Sie das Erdreich rund um die Pflanzen mit einer Harke regelmäßig etwas auf und sorgen Sie dafür, dass die Erde immer leicht feucht ist. So bewahren Sie Ihre Pflanzen vor lästigen Erdflöhen. Gegen Kohlfliegen kann man die Pflanzen mit einem einfachen Insektennetz (10,00€ bei Amazon*) schützen. Zur Vermeidung der bereits erwähnten Blattfleckenkrankheit sollten Sie aufs Düngen ganz verzichten. Eine weitere Schädigung der Pflanzen droht durch den sogenannten falschen Mehltau, einem Pilz, der leider häufig in Kleingärten auftaucht. Sie können die Pflanzen zur Stärkung mit Acherschachtelhalmbrühe spritzen. Meist genügt aber bereits die Einhaltung der Fruchtfolge. Ein ausreichender Pflanzenabstand gewährleistet, dass Sie nur den Boden um die Pflanzen herum gießen können und die Blätter verschont bleiben. Auch dies verhindert den falschen Mehltau. Haben Sie Marienkäfer in Ihrem Garten? Dann haben Sie doppelten Grund zur Freude! Marienkäfer sehen nicht nur niedlich aus, sondern machen auch diesem unliebsamen Schädling den Garaus.

Erntezeit – die schönste Zeit

Der Rucola ist reif zur Ernte, wenn die Blätter ca. 10 – 12 cm lang sind. Schneiden Sie sie nicht zu tief ab, denn dann treibt die Rauke weiter aus. Die eisenhaltige und kalziumreiche Pflanze kann dann, so wie auch Schnittsalat, bis zu dreimal nachgeerntet werden. Wenn Sie die Rucola Staude im Garten blühen lassen, können Sie den Samen aus der weiß-gelblichen Blüte später selbst ernten. Bewahren Sie die Samen an einem trockenen Platz auf, damit sie für eine neue Aussaat zur Verfügung stehen. Wenn Sie auf eine Ernte verzichten, so verteilt sich der Samen auch von selbst in Ihrem Beet. Es kann passieren, dass sich der Rucola so beinahe wie „Unkraut“ ausbreitet. Da Rucola ganzjährig angepflanzt werden kann, können Sie die Aussaat an einem anderen Standort wiederholen, so dass Sie bis Ende September – bis dahin kann Rucola problemlos geerntet werden – stets frischen Salat auf dem Teller haben.

Die Zubereitung

Die Stiele des Rucolas sollten Sie weitestgehend entfernen, da sie Bitterstoffe enthalten und sich so das köstliche, leicht nussige und scharfe Aroma besser entfalten kann. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und komponieren Sie wohlschmeckende Salatkreationen, die so ganz nebenbei auch noch sehr gesund sind. Probieren Sie es einmal aus – belegen Sie eine Pizza mit Rucola. Genießen Sie das Geschmackserlebnis einfach einmal zuhause, das sonst italienischen Restaurants vorbehalten ist.