Rhododendron wecken bei vielen Hobbygärtnern die Sammelleidenschaft. Denn die Freude aus einer Pflanze zwei oder mehr erfolgreich zu kreieren, macht Spaß. Die meisten Rhododendron-Sorten lassen sich vermehren indem man sie veredelt. Das Vermehren durch Stecklinge empfiehlt sich nur bei bestimmten Rhododendron-Sorten.
Die 7 gängigsten Vermehrungspraktiken auf einen Blick:
- Aussaat
- Ableger
- Abmoosen
- Absenker
- Pfropfen
- Stecklinge
- Veredlen
Vermehren durch Aussaat – ein langes Geduldsspiel
Keimfähige Samenkapseln sind deutlich voluminöser als unbefruchtete. Je frischer der Samen desto keimfähiger und einfacher zu vermehren. Eingebettet in Torfsubstrat (9,00€ bei Amazon*) mit Sand und Perlite keimt der Samen im Zimmergewächshaus je nach Rhododendron Art nach 4-6 Wochen.
Aber erst nach einem Jahr hast Du die Qual der Wahl. Dann kannst Du das zarte Grün pikieren und das Wachstum durch vorsichtiges düngen beschleunigen. Die ersten Blütenknospen bilden sich frühestens nach 2 Jahren. Solange musst Du gespannt abwarten …
Rhododendron vermehren durch Ableger
Nach der Blüte ist der optimale Zeitpunkt um Ableger zu schneiden. Hierfür eignen sich am besten ältere Rhododendren mit bodennahen Seitentrieben. Wählen einen Seitentrieb aus und schneide die Rinde etwa 15 Zentimeter unterhalb des Blattquirls mit einem scharfen Messer ein. Jetzt legst du ein Streichholz in die Kerbe, damit sie offenbleibt. Der Schnitt bildet Wundgewebe (Kallus). Daraus wachsen im nächsten Frühjahr neue Wurzeln. Nun trennst Du die neue Pflanze ohne Wurzeln zu beschädigen vorsichtig von der Mutterpflanze. Den neu gewonnenen Ableger pflanzt Du an einem halbschattigen Platz ein und gießt ihn kräftig an.
Abmoosen, Absenken oder Pfropfen ideal für Klone
Du willst nur ein Duplikat Deiner Rhododendron klonen? Das gelingt durch abmoosen, absenken oder pfropfen. Beim Abmoosen und Absenken schneidest Du einen bodennahen jungen Zweig schräg ein und senkst ihn in ein Torfbett. Sobald sich Wurzeln bilden, trennst Du den Trieb von der Mutterpflanze ab.
Abmoosen unterscheidet sich, indem die Schnittfläche mit etwas feuchtem Spaghnum-Moos umwickelt wird. Abschließend bindet man eine schwarze Kunststoff-Manschette oben und unten mit einem Draht fest an den Zweig und hält ihn feuchtwarm. Jetzt heißt es warten und den grünen Daumen drücken. Nach 1 bis 2 Monaten entsprießen der Schnittstelle Wurzeln. Dann den Zweig abtrennen und eintopfen.
Pfropfen mit Rhododendron-Jungpflanzen als Unterlage
Pfropfen mit Rhododendron-Jungpflanzen als Unterlage setzt einige Erfahrungen voraus. Denn Arten wie die Rhododendron-Sorte Cunninghams White reagieren unterschiedlich auf Unterlagen.
Der Stammdurchmesser von Edelreis und Unterlage müssen gleich dick sein. Beide schrägst Du an, drückst sie zusammen und umwickelst die Veredelungsstelle mit Bast. Über die Unterlage, die in einem Topf steht, stülpst Du eine Plastikhaube und bindest sie fest, sodass ein Gewächshaus entsteht. Steht der Topf an einem hellen, schattigen und kühlen Ort, wächst das Edelreis innerhalb eines Jahres an. Fakt ist: Nicht alle Wildarten lassen sich pfropfen oder profitieren von einer robuster wachsenden Unterlage.
Stecklings- oder Veredelungs Vermehrung
Hierbei handelt es sich um vegetative Vermehrungsmethoden mit einer Pflanze, die dieselben Eigenschaften wie die Mutterpflanze hat. Die ideale Methode, wenn Du einfach, schnell und preiswert eine neue Züchtung vermehren willst.
Grundsätzlich nimmst Du nur den Kopf-Steckling aus dem Triebende. Bereits vorhandene Blütenknospen brichst Du aus. Die Stecklinge auf Handbreite stutzten, untere Blätter entfernen und in nährstoffarme Anzuchterde stecken.
Und wie geht es weiter? Bewurzelte Stecklinge im Gewächshaus überwintern und erst im nächsten Frühjahr zur Pflanzzeit eintopfen oder auspflanzen.
Tipps & Tricks
Ob Hobbygärtner oder Profi – wer Rhododendron vermehren will für den gilt: Experimentieren geht über studieren. Denn Übung macht den Meister und durch Schaden wird man klug. Deshalb wünsche ich Dir viel Geduld und Schaden, aber noch mehr Klugheit!