Rasenpflege

Perfekte Rasenpflege im Herbst – so machen Sie es vorbildlich

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Klopft der Herbst an die Gartentüre, schenken erfahrene Hobbygärtner ihrem Rasen noch einmal eine geballte Ladung pflegerischer Aufmerksamkeit. Wie Sie jetzt fachgerecht düngen, gekonnt kalken und richtig Rasen mähen vor dem Winter, finden Sie hier heraus.

Rasenpflege im Herbst
AUF EINEN BLICK
Was ist bei der Rasenpflege im Herbst zu beachten?
Die Rasenpflege im Herbst umfasst das Düngen mit kaliumreichem Herbstdünger, das Kalken bei übersäuertem Boden und das Mähen des Rasens vor dem Winter. Dabei sollte der Rasen erst vertikutiert und bis zu einer Schnitthöhe von 4-5 Zentimetern gemäht werden.

So stärkt Düngen die Winterhärte

Die ausgewogene Nährstoffversorgung zählt zu den tragenden Säulen in der fachgerechten Rasenpflege im Herbst. Da jetzt andere Witterungseinflüsse auf die Grünfläche einwirken, rückt eine modifizierte Zusammensetzung der Nährstoffe in den Fokus. Ein Wachstumsschub durch Stickstoff würde zu weichen, schlaffen Halmen führen. Stattdessen dient jetzt Kalium der Stärkung des Stoffwechsels und fördert die Widerstandskraft der Pflanzenzellen. So düngen Sie im Herbst richtig:

  • Im Oktober einen speziellen Herbstdünger mit extra viel Kalium ausbringen, wie Patentkali bzw. Kalimagnesia
  • In der Folge den Rasen wiederholt wässern, bis das Granulat eingeregnet ist
  • Alternativ organisch düngen mit Kalium-betonter Beinwell-Jauche, ohne die Gefahr einer Überdüngung
  • Bei Temperaturen unter 10 Grad Celsius nicht mehr düngen

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Der Gartenfachhandel ist hat den Wunsch umweltbewusster Hobbygärtner nach organischem Herbstdünger für den Rasen erkannt und bietet adäquate Produkte an. Im Gegensatz zu mineralischen Präparaten, ist organischer Dünger nicht wasserlöslich. Vielmehr kümmert sich während des Winters ein Heer von Bodenorganismen darum, die Nährstoffe für den Rasen verfügbar zu machen. Auf diese Weise schafft eine organische Herbstdüngung beste Voraussetzungen für ein vitales Wachstum im nächsten Frühjahr.

Tipp

Mineralischen Dünger niemals auf ausgetrocknetem Rasen ausbringen. Die Salze verursachen schlimmstenfalls Verbrennungen an den Blättern, die jede Hoffnung auf einen sattgrünen Teppich zunichte machen. Im Zweifel die Grünfläche vor dem Düngen mit dem Rasensprenger leicht anfeuchten.

So schützt Kalken im Herbst den Rasen vor Übersäuerung

Hat sich Verlauf des Sommers eine dichte Moosmatte im Rasen breit gemacht, deutet dieses Übel auf einen übersäuerten Boden hin. Gewissheit verschafft ein einfacher pH-Wert Test aus dem Gartencenter. Unterschreitet das Ergebnis die Idealwerte von 6-7, reguliert gezieltes Kalken den Säurewert des Bodens. Die folgende Tabelle stellt gängige Kalksorten mit ihren Vor- und Nachteilen vor:

Kalksorten für den Herbst Wesentliche Bestandteile Vorteile Nachteile Dosierungsempfehlung
Kalksteinmehl Kalziumcarbonat, Mineralien ideal zum Kalken im Herbst schwer wasserlöslich 100-200 g/m²
Dolomit kohlensaurer Kalk, Magnesium gut geeignet für leichte Böden sehr spröde und hart 120-150 g/m²
Thomasmehl reich an Phosphor und Mangan für alle sauren Gartenböden belastet mit dem Schwermetall Chrom 60-80 g/m²
Vitalkalk kohlensaurer Kalk, Spurenelemente ausgezeichnete Erhaltungs-Kalkung kostenintensiv maximal 300 g/m²
Algenkalk Silikate, Spurenelemente, Magnesium verbessert die gesamte Bodenstruktur Überdüngung behindert Photosynthese 300-800 g/m²
Gesteinsmehl Kalk, Kalium, Magnesium ökologisch sehr gut verträglich wirkt langsam über Bodenorganismen 100-120 g/m²

Bei der Dosierungsempfehlung handelt es sich um Richtwerte. Die individuelle Menge bemisst sich an dem tatsächlichen pH-Wert und der Bodenbeschaffenheit. Auf einem leichten Sandboden bewirkt eine wesentlich geringe Dosis die erwünschte Anhebung des Säurewertes, als wenn Sie Rasen auf schwerem Lehmboden kalken.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum richtigen kalken

Da die Entscheidung zum Kalken im Herbst stets einhergeht mit verstärktem Moosaufkommen, empfiehlt sich im Vorlauf ein Vertikutieren des Rasens. Dabei kämmen die Messer des Vertikutierers nicht nur das Moos, sondern alle Verfilzungen und Unkräuter aus. Damit sich die Grasfläche rechtzeitig vor dem Winter regeneriert, kommt ein Termin im September in Betracht. In diesen Schritten gehen Sie dabei vor:

  • Den Rasen bis auf 3 cm mähen
  • Mit dem Vertikutierer die Grasfläche in Längs- und Querrichtung bearbeiten
  • Dabei maximal 2-3 mm tief den Boden ankratzen
  • Im Anschluss mithilfe des Streuwagens die vorbereitete Rasenfläche kalken

Das anschließende Bewässern ist von entscheidender Bedeutung für den erfolgreichen Verlauf dieser herbstlichen Pflegemaßnahme. Sollte es nicht noch am gleichen Tag regnen, kommt der Rasensprenger zum Einsatz. Abhängig von der verwendeten Kalksorte, kann es ansonsten zu unerwünschten Verbrennungen der Blätter kommen.

Wann wird der Rasen zum letzten Mal gemäht vor dem Winter?

Alljährlich herrscht Unsicherheit unter Hobbygärtnern, wann sie zum letzten Mal den Rasen mähen vor dem Winter. Wenngleich ein idealer Zeitpunkt nicht zu benennen ist, gibt es folgende Anhaltspunkte für die geeignete Terminwahl:

  • Im bewährten Rhythmus Rasen mähen, wie es die Witterung erlaubt
  • Die Grashalme wachsen stetig weiter, solange es nicht friert
  • Nach der ersten Frostnacht zum letzten Mal den Rasen mähen vor dem Winter
  • Ideal ist eine Schnitthöhe von 4-5 Zentimetern, um gegebenenfalls Schneedruck auszuhalten

Sammeln Sie konsequent das Laub vom Rasen ab, da sich darunter während des Winters Schimmel bilden kann. Zudem sollte der Grasschnitt nicht liegenbleiben, da er Pilzen und anderen Rasenkrankheiten als Nährboden dient.

Tipp

Schon gewusst? Ein englischer Textilingenieur erfand den ersten Rasenmäher. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts waren Schafe dafür zuständig, die Grasflächen rund um die englischen Adelshäuser zumindest einigermaßen kurz zu halten. In 1830 inspirierte eine Stoffschneidemaschine Edwin Beard Budding zur Entwicklung des ersten Spindelmähers. Somit war der Weg frei zum legendären ‚Englischen Rasen‘.