Rasenpflege

Rasen mulchen: Wie es geht & warum es so sinnvoll ist

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Immer wieder fragen sich Gartenfreunde: mulchen oder auffangen? Sollen sie den Rasenschnitt zerkleinern und auf der Fläche verteilen oder lieber auf dem Kompost entsorgen? Die Antwort auf diese Frage tendiert immer weiter in Richtung des Mulchens, denn es bietet zahlreiche Vorteile.

Rasen düngen
Das Mulchen versorgt nicht nur den Rasen mit Nährstoffen, es erspart auch Arbeit beim Rasenmähen
AUF EINEN BLICK
Wie funktioniert das Rasen mulchen und welche Vorteile bietet es?
Rasen mulchen bedeutet, den gemähten Rasenschnitt auf der Fläche liegen zu lassen, wo er als natürlicher Dünger dient. Vorteile des Mulchens sind das Einsparen von Dünger, Schutz vor Frost und Austrocknung sowie die Stärkung der Bodenorganismen. Das Mulchen sollte etwa 20 Mal pro Jahr erfolgen, idealerweise mit einem Mulchmäher oder Mähroboter.

Was bedeutet Rasen mulchen?

Beim Mulchen wird der Rasen mit einer Schicht aus nicht verrottetem organischen Material bedeckt. Dafür werden die pflanzlichen Reste verwendet, die beim Rasenschnitt anfallen. Die zerkleinerten Grashalme bleiben auf der gemähten Fläche liegen und fallen im Laufe der Zeit auf die oberste Bodenschicht. Hier werden sie durch Mikroorganismen, Käfer und Regenwürmer zersetzt, sodass Humus entsteht.

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Tipp

Mit einem Mulchmäher vollziehen Sie zwei Schritte in nur einem Arbeitsgang. Das Gerät zerkleinert die Grashalme und verteilt diese anschließend auf der Fläche.

So mulchen Sie richtig

Den Rasen richtig zu mulchen erfordert neben der entsprechenden Vorbereitung auch Regelmäßigkeit. Wenn Sie die Abfolge der Maßnahmen innerhalb einer Saison berücksichtigen, können Sie sich während der gesamten Vegetationsperiode an einem saftig grünen Rasen erfreuen.

Vorbereitung auf das Mulchen

Warten Sie, bis der Rasen langsam aus der Winterruhe erwacht. Die Grashalme sollten eine Länge von sieben bis acht Zentimeter erreicht haben, bis Sie ihn das erste Mal mähen. Wenn Sie diese Maßnahme zu früh durchführen, gefährden Sie die Gesundheit der Rasenfläche. Die Halme können leicht geschädigt werden und wachsen nicht mehr gesund nach.

Zu lange sollten Sie mit dem ersten Mähen ebenfalls nicht warten, denn dann kommt der Mäher selbst in der maximal einstellbaren Schnitthöhe nicht mehr durch den Rasen. Ideal für die erste Mahd ist der Zeitraum zwischen März und April. Das anfallende Schnittgut wird entsorgt, damit der Rasen genug Licht abbekommt.

Vertikutieren und düngen

Damit der gemähte Rasen schneller wächst, können Sie ihn vertikutieren. Dadurch entfernen Sie Unkräuter und Rasenfilz, sodass die Grasnarbe besser durchlüftet wird. Streuen Sie etwas Dünger auf die Rasenfläche, um den Nährstoffbedarf der frisch austreibenden Pflanzen zu decken. Bei Bedarf können Sie dem Rasen zusätzlich Kalk verabreichen, sofern der pH-Wert nicht mehr im optimalen Bereich liegt.

Streuen Sie alle zwei bis drei Jahre:

  • 200 Gramm auf sandige Böden
  • 400 Gramm auf lehmige Böden
  • 150 Gramm auf saure Böden

Schnitthöhe

Sobald die Grashalme erneut eine Länge zwischen sechs und acht Zentimeter erreicht haben, können Sie den Rasen mit einem Mulchmäher befahren. Stellen Sie das Schneidemesser anschließend so ein, dass die Pflanzen um ein Drittel ihrer Wuchshöhe reduziert werden. Wenn Ihr Rasen eine Höhe von sechs Zentimeter hat, sollten Sie ihn auf drei bis vier Zentimeter kürzen.

Tipp

Schneiden Sie die Gräser nie kürzer als drei Zentimeter.

Gießen

Auch gemulchter Rasen muss hin und wieder bewässert werden. Allerdings sollte der Rasensprenger nur noch ein Mal die Woche angeschaltet werden, damit die Mulchschicht nicht zu stark vernässt. Wenn über längere Zeit kein Regen fällt, sodass der Boden langsam austrocknet, sollten Sie den Rasen je nach Intensität der Hitzewelle zwei bis drei Mal in der Woche bewässern. Damit der Boden ordentlich durchfeuchtet wird, sollten Sie den Rasensprenger mindestens eine halbe Stunde laufen lassen.

Mulchen im weiteren Jahresverlauf

Nach dem ersten Mulchmähen im Jahr sollte das Gras wieder auf eine bestimmte Höhe gewachsen sein, bevor die nächste Pflegemaßnahme durchgeführt wird. Dabei spielt der Standort eine wichtige Rolle. Je mehr Sonne auf die Rasenfläche scheint, desto niedriger dürfen die Grashalme vor dem erneuten Schnitt sein. Als Faustregel gilt für stark besonnte Flächen eine optimale Höhe von sechs Zentimeter. Auf schattigen Rasen sollten die Grashalme etwa acht Zentimeter hoch gewachsen sein.

Die optimale Schnitthöhe

Rasen mulchen oder mähen?

Einige Hobbygärtner schwören auf das Mulchen. Andere Naturfreunde bleiben beim Rasenmähen und werden das Mulchen wohl nie ausprobieren. Es gibt keine pauschale Antwort, welche Methode besser geeignet ist. Die Frage nach dem Ja oder Nein richtet sich nach dem jeweiligen Standort und der Bodenbeschaffenheit. Auch der Rasen selbst entscheidet darüber, ob mulchen oder mähen besser geeignet ist.

Während sich das Mulchen als zunehmend positiver für die Vitalität des Rasens erweist, muss sich das Mähen mit einem normalen Rasenmäher immer häufiger gegen zahlreiche Nachteile behaupten. Beim Rasenmähen wird das Schnittgut in einem Auffangkorb gesammelt und kompostiert. Dadurch werden der Fläche wertvolle Nährstoffe entzogen, die durch teure Düngemittel später zugeführt werden müssen. Wenn Sie auf eine regelmäßige Düngung verzichten, kann sich das Gras nicht mehr prächtig entwickeln. Die Grasnarbe wird lückig und unerwünschte Moose und Pflanzen breiten sich auf der Fläche aus.

Das sind die Vorteile des Mähens:

  • Zeitaufwand: größeres Mahdintervall beim Verzicht auf Mulchen
  • Erscheinungsbild: Rasen wirkt sauber und gepflegt
  • Eignung: schwere und sandige Böden nur mähen, nicht mulchen
  • Natürlicher Dünger: Rasenschnitt kann kompostiert werden

Welches Material eignet sich zum Mulchen?

Für den Rasen eignet sich der Rasenschnitt aufgrund seiner Beschaffenheit und der Inhaltsstoffe ideal zum Mulchen. Wenn sich auf der Fläche Laub angesammelt hat, müssen Sie dieses nicht unbedingt entfernen. Beim Mähen mit einem entsprechenden Gerät werden die Pflanzenteile mit dem Rasenschnitt zerkleinert und auf der Fläche verteilt. Diese Kombination verbessert den Nährstoffhaushalt im Boden. Herabgefallene Zweige und Rindenstücke sowie Stroh sind nicht zum Mulchen von Rasenflächen geeignet.

  Stroh getrocknetes Laub Rinde, Äste und Zweige Rasenschnitt
Struktur grob porös grob, fest fein
Zersetzungsgrad mittel hoch gering hoch
Nährstoffe Kohlenstoff Kohlenstoff Kohlenstoff Stickstoff

Tipp

Vorsicht ist geboten, wenn Sie Laub von der Straße aufsammeln. Die Blätter können giftige Schwermetalle enthalten, die sich in Ihrem Rasen anlagern.

Wann sollten Sie mulchen?

Im Frühjahr wird der Rasen das erste Mal gemulcht. Wichtig ist, dass die Grashalme eine bestimmte Länge erreicht haben, damit Sie die Pflanzen nicht unnötig schädigen und diese wieder neu austreiben können. Von Bedeutung ist auch das Wetter. Wählen Sie einen bedeckten aber trockenen Tag, um den Rasen zu bearbeiten. Dadurch ersparen Sie den Pflanzen Stress durch Hitze.

Warum ein nasser Rasen nicht gemulcht wird:

  • bei Regen verklumpt das Schnittgut
  • Fäulnisprozesse können entstehen
  • Rasen bekommt kahle Stellen
  • Nachsaaten werden notwendig

Wie oft müssen Sie mulchen?

Nach dem ersten Mulchmähen sind regelmäßige Pflegemaßnahmen gefragt. Wenn Sie die Fläche in unregelmäßigen Zeitabständen mähen und mulchen, verbleibt zu viel Schnittgut auf der Fläche. Es kann schnell zur Bildung von Grasklumpen kommen, die das Wachstum der Pflanzen stellenweise negativ beeinflussen. Daher ist es notwendig, den Rasen im Frühjahr, Sommer und Herbst eines Jahres mindestens 21 Mal zu mulchmähen. Der ideale Abstand zwischen den Pflegemaßnahmen liegt bei sieben bis acht Tagen.

Wie oft Rasen mulchen

Rasen wird zur Hauptwachstumszeit fast jede Woche gemulchmäht

Wer dem Gras beim Wachsen zuschauen kann, der sollte zwei Mal pro Woche mulchmähen.

Hintergrund

Mulchmähen erspart Zeit

Beim herkömmlichen Rasenmähen sind Gartenfreunde bisher mit 17 Mahdterminen pro Jahr ausgekommen. Obwohl Sie beim zusätzlichen Mulchen die Fläche häufiger bearbeiten müssen, ersparen Sie sich Zeit. Das Mulchmähen kann in 80 Prozent der gleichen Zeit bewältigt werden, denn beim Mähen verlieren Sie viel Zeit durch das regelmäßige Entleeren des Fangkorbs. Das haben Forscher der Universität für Bodenkultur in Wien durch eine Langzeitstudie festgestellt.

Warum ist es sinnvoll den Rasen zu mulchen?

Ob das Mulchen gut oder schlecht ist, wird häufig kontrovers diskutiert. Mittlerweile konnten aber zahlreiche Nachteile des Mulchens aufgehoben werden. Wenn Sie eine Fläche regelmäßig und richtig mulchen, verhelfen Sie Ihrem Rasen zu einer vitalen Gesundheit. Er wirkt kräftiger und strahlt in saftigeren Grüntönen als nicht gemulchter Rasen. Mulchen hilft gegen Unkraut und gegen Moos, denn die Grasnarbe entwickelt sich dichter.

Vorteile Nachteile
geschlossener Nährstoffkreislauf schnelleres Wachstum durch erhöhte Nährstoffverfügbarkeit
Kosten für Dünger werden gespart häufigeres Mähen notwendig
Schutz vor Bodenfrost und Austrocknung bei Hitze Rasen muss trocken sein
Bodenorganismen sind aktiver Mulchmäher sind teurer als Rasenmäher
keine Artenverschiebung  

Welche Geräte sind zum Mulchen geeignet?

Es gibt zahlreiche Geräte, die sich zum Mulchen eignen. Als unschlagbar hat sich der Mähroboter erwiesen, da er kontinuierlich und selbstständig arbeitet. Da er aber nicht uneingeschränkt auf allen Flächen eingesetzt werden kann, müssen viele Hobbygärtner zu anderen Geräten greifen.

Mulchen mit Spindelmäher

Ein Spindelmäher arbeitet mit Messerspindeln, in denen vier bis sechs Klingen waagerecht angeordnet und gebogen sind. Das Gerät wird per Hand betrieben und funktioniert ohne Strom und Benzin. Sobald Sie den Spindelmäher in Bewegung setzen, rotiert die Spindel und schiebt sich an einer feststehenden Gegenklinge vorbei. Verfängt sich ein Grashalm zwischen den Klingen, wird dieser abgetrennt. Die Geräte besitzen keinen Auffangkorb, sodass die abgeschnittenen Grashalme sofort auf dem Rasen landen.

Das zeichnet den Spindelmäher aus:

  • ermöglicht deutlich tiefere Schnitte
  • schneidet präzise
  • schont den Rasen

Mulchmäher

Bei diesen Geräten wird der Rasenschnitt nicht in einem Fangkorb gesammelt. Mulchmäher verfügen über zwei Schnittwerke. Sie mähen die Grashalme ab und zerkleinern diese anschließend mit Hilfe speziell geformter Klingen. Manche Modelle besitzen Mulchmesser mit mehreren Schnittkanten, die auf verschiedenen Ebenen angeordnet sind. In einer Mulchglocke entsteht der Luftstrom, der die abgeschnittenen Grashalme verwirbelt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Pflanzenteile mehrfach zerschnitten und optimal zerkleinert werden. Die feinen Reste werden während des Mähens in die Grasnarbe eingearbeitet.

rasen-mulchen

Ein Mulchmäher erleicht das Mulchen erheblich

Mulchkit für normale Rasenmäher

Abhängig vom Hersteller können Sie verschiedene Rasenmäher mit einem Mulchkit aufrüsten. Die meisten Kits enthalten spezielle Mulchmesser, die gegen die normalen Messer im Rasenmäher ausgetauscht werden. Einige Kits beinhalten zusätzlich einen Kunststoffbehälter. Nachdem die Spezialklingen eingebaut wurden, können Sie den Rasenmäher mit oder ohne Fangkorb nutzen.

Um den Rasen direkt mit dem Mähvorgang zu mulchen, wird der Fangkorb weggelassen. Sie bleiben flexibel und können den Rasenmäher auch in seiner ursprünglichen Funktion mit Sammelkorb verwenden. Auch hier erweisen sich die Mulchmesser als vorteilhaft, denn das Grasvolumen reduziert sich durch die Zerkleinerung erheblich.

Mähroboter

Die kleinen Helfer erweisen sich als perfekte Werkzeuge zum Mähen und gleichzeitigen Mulchen. Das Mahdintervall kann je nach Modell manuell eingestellt werden. Zu groß sollten die Abstände zwischen den Mäheinheiten nicht sein, denn der Mähroboter gerät bei zu hohem Gras schnell an seine Grenzen. Die Messer schneiden nur die Spitzen der Grashalme ab, sodass diese zu Boden fallen und eine ideale Mulchschicht entstehen lassen. Durch die geringe Größe des Schnittguts ist eine schnelle Zersetzung gewährleistet.

Gut zu wissen:

  • Mähroboter sollten ein Mal pro Woche gereinigt werden
  • einige Modelle pausieren bei Regen automatisch
  • durch präzisen Schnitt werden gelbe Spitzen vermieden

Häufig gestellte Fragen

Wann muss ich meinen frisch gesäten Rasen mulchen?

Wann Sie das erste Mal Ihren neu angelegten Rasen mulchen sollten, hängt von zahlreichen Faktoren wie Aussaatzeitpunkt, Lichtversorgung und Rasentyp ab. Die Halmhöhe ist ein guter Richtwert, an dem Sie sich orientieren können. Sport- und Spielrasen werden ab einer Höhe von 70 bis 80 Millimeter erstmalig gemulcht. Zierrasen dürfen 80 bis 85 Millimeter hoch wachsen. Bei der Neuanlage eines Schattenrasens sollten die Gräser zwischen 90 und 100 Millimeter hoch sein.

Ab wann muss ich meinen Rasen wässern nach dem Mulchen?

Spätestens wenn der Welkepunkt einsetzt, sollten Sie Ihren Rasen bewässern. Sie erkennen diesen Zeitpunkt daran, dass sich die Blätter der Gräser langsam einrollen und verblassen.

Stimmt es, dass durch das Mulchen der Rasen erstickt?

Dieses Vorurteil wurde mittlerweile widerlegt. Studien haben ergeben, dass die Bodenorganismen unter einer Mulchschicht um 40 Prozent aktiver sind. Mulchen erhöht demnach die Atmungsleistung in der obersten Bodenschicht.

Kann ich trotz Unkraut meinen Rasen mulchen?

Mulchen hilft gegen Unkraut, denn die feine Schicht aus organischen Materialien raubt den Samen Licht zur Keimung. Gegen Pilze wirkt das Mulchen nur bei richtiger Umsetzung. Eine Überversorgung mit Stickstoff und Wasser begünstigt das Pilzwachstum.

Kann ich den Rasen auch ohne spezielle Geräte mulchen?

Wenn Sie den Rasen mit einem normalen Rasenmäher kürzen und das Schnittgut auffangen, sollten Sie es nicht direkt auf der Fläche verteilen. Häufig ist der Rasenschnitt zu grob und bereits verklumpt. Lassen Sie das Material auf dem Kompost verrotten.

Muss ich den Rasen nach dem Mulchen düngen?

Der Rasen muss normalerweise nicht zusätzlich gedüngt werden, da der Rasenschnitt zersetzt wird und die Nährstoffe in den Boden gelangen. Frische Kompostgaben schaden dem Rasen allerdings nicht.