Pilze

Pilze im Garten: Harmlos oder gefährlich? Alles Wissenswerte

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Die Vermehrung von Pilzen ist oft an ganz bestimmte Standortfaktoren in Wald und Wiese gebunden. Trotzdem treten manche Pilzarten mitunter auch mitten im Rasen oder unter Bäumen im eigenen Garten auf.

Pilze im Garten
AUF EINEN BLICK
Wie entstehen Pilze im Garten und was kann man dagegen unternehmen?
Pilze im Garten können durch handelsübliche Blumenerde, Staunässe oder Holzreste entstehen. Um Pilzwachstum zu reduzieren, können Maßnahmen wie regelmäßiges Mähen, Staunässe vermeiden, gezieltes Wässern und Kalkgaben helfen. Speisepilze können unter bestimmten Bedingungen auf Baumstämmen gezüchtet werden.

Pilze erhalten oder beseitigen

Viele der im Garten wachsenden Pilze sind nicht für den menschlichen Verzehr geeignet. Sie können aber trotzdem auch eine optische Bereicherung in einem sonst oftmals eintönig grünen Garten darstellen. Vorsicht ist geboten, wenn auch kleine Kinder oder Hunde in Ihrem Garten spielen. Können die Pilze im Garten dann nicht eindeutig als ungiftig bestimmt werden, sollten sie aus Gründen der Vorsicht besser entfernt werden.

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Gründe für Pilzwachstum im Garten

Es kann unterschiedliche Gründe für ein plötzlich auftretendes Wachstum von Pilzen im Garten geben. Häufig treten Pilze sogar im Blumenkasten auf, wenn handelsübliche Blumenerde beim Anpflanzen verwendet wurde. Oftmals enthält diese kleine Holzstückchen, an denen sich aus bereits enthaltenen Pilzsporen entsprechend der Symbiose der Mykorrhiza-Pilze kleine Pilze entwickeln. Dieses Problem lässt sich teilweise umgehen, wenn für Topfpflanzen nur Erde aus dem eigenen Garten oder Humus aus dem Komposter verwendet wird. Darüber hinaus kann aber auch Staunässe das Wachstum von Pilzen im Garten fördern.

Pilze im Rasen beseitigen

Im Rasen wachsende Pilze schädigen zwar das Gras nicht, stören aber oftmals optisch das ordentliche Bild der Grasnarbe. Diese treten besonders oft nach dem Verlegen von Rollrasen auf, da dieser auf Komposthumus gezüchtet wird, der mit kleinen Holzpartikeln angereichert ist. Die folgenden Maßnahmen können beim Eindämmen einer Pilzplage im Garten helfen:

  • Regelmäßiges Mähen in geringer Wuchshöhe
  • Beseitigung von Staunässe durch Sandeinbringung
  • Kräftiges, aber weniger häufiges Wässern
  • Leichte Kalkgaben auf betroffene Stellen
  • Vertikutieren des Rasens

Beim Mähen ist darauf zu achten, dass die Pilze noch keine voll ausgebildete Wuchshöhe erreicht haben sollen. Andernfalls könnten durch das Mähen die Sporen der Pilze noch stärker im Garten verteilt werden.

Pilze bewusst im Garten ansiedeln

Der Anbau von Pilzen im eigenen Garten zum Zweck der Verwendung als Nahrungsmittel gestaltet sich eher schwierig, da dafür nicht nur die jeweiligen Sporen der Pilzsorten, sondern auch ganz bestimmte Umweltfaktoren benötigt werden. Champignons lassen sich daher als Kulturpilz nicht unbedingt im Garten, wohl aber in einem gleichmäßig temperierten Kellerraum oder Gartenschuppen zuechten. Mit etwas Glück können sich aber aus den Sporen von Pilzresten natürliche Pilzkulturen bilden, wenn diese an einem geschützten Platz im eigenen Garten kompostiert werden.

Speisepilze auf Baumstämmen züchten

Bestimmte Arten von Speisepilzen können Sie im eigenen Garten möglicherweise erfolgreich anbauen, wenn Sie über einen Baumbestand mit Totholz in schattiger Lage verfügen. Mit Sporen von Austern- und Limonenseitlingen können sich zersetzende Baumstämme in geschützter Lage gezielt besiedelt werden. Sobald das Pilzmyzel den Baumstamm durchwachsen hat, erscheinen dann die schmackhaften Fruchtkörper an der Außenseite des Baumstamms.

Tipps & Tricks

Auch im eigenen Garten gilt die Grundregel, dass Pilze nur bei absolut sicherer Bestimmung als Speisepilze verzehrt werden sollten. Andernfalls müssen sie aber auch nicht unbedingt bekämpft werden, wenn keine Kinder oder Hunde im Garten spielen. Erfreuen Sie sich an den Pilzen als einem Wunder der Natur, welches sich nur eher schwer kontrollieren lässt.