Pfirsich

Pfirsichbaum: Pilzbefall erkennen und bekämpfen

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Viele alte Pfirsicharten, z. B. Amsden, sind unempfindlich gegenüber bestimmten Pilzerkrankungen. Andere wiederum wurden durch gezielte Züchtung so verfeinert, dass auch die Anfälligkeit gegen Krankheiten gestiegen ist. Um ein Minimum an Pflanzenschutz, auch chemischer Natur, werden Pflanzenfreunde nicht herumkommen.

Pfirsichbaum Pilzbefal
AUF EINEN BLICK
Welche Pilzerkrankungen können Pfirsichbäume befallen und wie kann ich sie behandeln?
Pilzbefall bei Pfirsichbäumen kann durch Kräuselkrankheit, Monilia-Fruchtfäule, Zweig-Monilia, Obstbaumkrebs, Schrotschusskrankheit, Pfirsichmehltau oder Pfirsichschorf verursacht werden. Zur Bekämpfung nutzen Sie Fungizide, entfernen befallene Pflanzenteile und achten auf einen geschützten Standort ohne Staunässe.

Häufige Pilzerkrankungen

Speziell die Kräuselkrankheit befällt sehr häufig Pfirsiche, doch nicht nur sie allein gefährdet die Bäume. Viele Pilzerreger haben sich auf Kern- und Steinobstgewächse spezialisiert und befallen demnach nicht nur Apfel, Birne, Kirsche und Pflaume sondern auch Pfirsiche, Nektarinen und Aprikosen.

Lesen Sie auch

Pilzerkrankungen in der Übersicht

  • Kräuselkrankheit
  • Monilia-Fruchtfäule
  • Zweig-Monilia / Spitzendürre
  • Obstbaumkrebs
  • Schrotschusskrankheit
  • Pfirsichmehltau
  • Pfirsichschorf

Obstbaumkrebs

Obstbaumkrebs ist eine Pilzkrankheit, die trotz Namensgleichheit mit dem Krebs beim Menschen nichts zu tun hat. Die Pilzsporen dringen durch Wunden, z. B. infolge des herbstlichen Beschneidens, ein: nach Hagel oder Frost, an Schnittstellen o. ä., aber auch durch die vielen im Herbst entstehenden Blattnarben. Staunässe, ein hoher Grundwasserstand, zu viel Stickstoff im Boden (z. B. verursacht durch eine einseitige Düngung mit Jauche oder Stallmist) fördern den Befall. Pfirsichbäume daher nur an zusagenden Standorten pflanzen, denn kalte Lagen sowie feuchte und schwere Böden begünstigen das Auftreten.

Bekämpfung von Obstbaumkrebs

Die vorhandenen Krebsstellen sollten bis ins gesunde Holz ausgeschnitten sowie mit einem Wundpflegemittel (8,00€ bei Amazon*) behandelt werden. Geeignete Wundpflegemittel sind beispielsweise La Balsam, Spisin oder Bayleton.

Schrotschusskrankheit

Verursacher der Schrotschusskrankheit ist der Pilz Stigmina carpophilum. Die Krankheit äußert sich in rötlichbraunen Flecken auf den Blättern, die später absterben und aus dem Blattgewebe herausfallen. Die Blätter wirken wie durchlöchert. Auch die Rinde kann von dunklen Nekrosen, d. h. abgestorbenem Gewebe, befallen sein. Neben den Blättern können auch Triebe und Früchte infiziert werden. Der Pilz überwintert auf Blättern, Fruchtmumien, in Zweigwunden oder auf der Rinde und bildet im Frühjahr insbesondere bei feuchtem Wetter zahlreiche Sporen.

Schrotschusskrankheit bekämpfen

Eine Behandlung sollte erfolgen, wenn die Schrotschusskrankheit bereits im Vorjahr aufgetreten ist. Meist ist eine zweimalige Behandlung durch ein entsprechendes Fungizid notwendig, wobei das Mittel gewechselt werden sollte – anderenfalls könnten die Erreger eine Resistenz entwickeln. Erstmalig gespritzt wird während des Blattaustriebes bei feuchtem Wetter, die Wiederholung erfolgt nach etwa 10 bis 14 Tagen.

Pfirsichschorf

Im Frühjahr kommt es vor allem bei großer Feuchtigkeit zu einem Befall mit dem Pilz Venturia carpophila. Dieser befällt vornehmlich die Früchte, oft aber auch junge Triebe. Es entstehen dunkle Schorfflecken, die sich stark ausdehnen und rissig werden können.

Behandlung von Pfirsichschorf

Die Behandlung sollte bei feuchter Witterung gegen Ende April / Anfang Mai durchgeführt werden. Dabei werden (vorbeugend) spezielle Fungizide ausgebracht, zudem sollten befallene Früchte und Triebe schnellstmöglich entfernt werden.

tipps: Viele pilzverursachte Krankheiten treten vor allem bei Regenwetter auf, da die Feuchtigkeit Sporen einfach in die einzelnen Baumbestandteile hinein wäscht. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, Pfirsichbäume an geschützten Standorten (z. B. unter einer Überdachung) zu platzieren. Zudem sollten die Bäume nicht von einem Rasensprenger o. ä. besprengt werden.