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Pfirsichbaum Krankheiten: Symptome, Ursachen & Behandlung

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Die Kräuselkrankheit ist eine weitverbreitete Pilzerkrankung, die Pfirsich-, Nektarinen- und Mandelbäume befällt. Dieser Artikel erläutert die Symptome, Ursachen und Bekämpfungsmöglichkeiten dieser Krankheit, um Ihnen zu helfen, Ihre Obstbäume gesund zu erhalten.

Pfirsichbaum Krankheiten

Symptome der Kräuselkrankheit

Die ersten Anzeichen der Kräuselkrankheit lassen sich früh im Jahr an den frisch gebildeten Blättern erkennen. Hier zeigt sich ein charakteristisches Schadbild. Zu den Symptomen zählen:

  • Verdickungen und blasenartige Ausstülpungen, die ihre Farbe von einem gesunden Grün hin zu weißlich-grün oder rot verändern.
  • Die Blätter beginnen sich einzurollen und können spröde werden.
  • Im weiteren Verlauf bilden sich häufig weißliche, samtartige Beläge auf den betroffenen Blättern.
  • Fortgeschrittene Infektionen führen dazu, dass die Blätter schwarz werden, vertrocknen und letztlich abfallen. Seltener können auch die Früchte und jungen Triebe betroffen sein, die dann eine untypische, korkartige Oberfläche entwickeln.

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Ein starker und wiederkehrender Befall schwächt den Baum deutlich, macht ihn anfälliger für weitere Schädigungen und verringert die Fruchtbildung. Im schlimmsten Fall kann dies zu Spitzendürre, Ast- und Baumschäden bis hin zum vollständigen Absterben des Pfirsichbaumes führen.

Auslöser und Infektionsweg

Verantwortlich für die Kräuselkrankheit, eine der häufigsten und schwerwiegendsten Krankheiten bei Pfirsichbäumen, ist der Pilz Taphrina deformans. Er befällt nicht nur Pfirsiche, sondern auch Nektarinen und Mandeln. Der Entwicklungszyklus des Pilzes zeigt, wie er überwintert und unter welchen Bedingungen er aktiv wird, um die jungen Blätter des Pfirsichbaumes zu infizieren.

  • Überwinterung: Taphrina deformans überdauert die kalten Monate auf den Zweigen, in Rindenritzen und Knospenschuppen des befallenen Baumes. Diese Fähigkeit zur Überwinterung ermöglicht es dem Pilz, von Jahr zu Jahr wieder auszubrechen.
  • Aktivierung: Sobald die Temperaturen im Frühjahr auf über 10 °C steigen, beginnt der Pilz aktiv zu werden. Das Pilzmyzel zerfällt in kleine Zellen, welche durch Regen in die sich öffnenden Knospen eingeschwemmt werden. Die feuchte Witterung im Frühjahr begünstigt diesen Vorgang maßgeblich.
  • Infektion: Die jungen Blätter, die im Frühling austreiben, sind besonders empfänglich für eine Infektion. Der Pilz infiziert das frische Blattwerk und beginnt mit seiner schädlichen Wirkung.
  • Verbreitung: Die Pilzsporen verbreiten sich primär durch Regen und Wind. Nach einer erfolgreichen Infektion der ersten Blätter können die Sporen weiter auf andere Teile des Baumes sowie auf benachbarte Bäume übertragen werden.
  • Weiterer Zyklus: Bevor die infizierten Blätter abfallen, bildet der Pilz erneut Sporen, die sich auf die Zweige legen und dort überwintern. So schließt sich der Kreislauf, und der Pilz kann im nächsten Frühjahr erneut die jungen Blätter befallen.

Dieser Prozess zeigt, wie wichtig es ist, bereits im Frühjahr geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um eine Ausbreitung der Kräuselkrankheit zu verhindern oder zumindest einzudämmen.

Bekämpfung der Kräuselkrankheit

Ein wirksamer Schutz gegen die Kräuselkrankheit beginnt mit präventiven Maßnahmen. Ein sonniger und windiger Standort sorgt dafür, dass Feuchtigkeit auf den Blättern rasch verdunstet und mindert so das Risiko eines Pilzbefalls.

Regelmäßiges Beschneiden des Pfirsichbaumes spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung. Durch den Rückschnitt der einjährigen Triebe, an denen die Pfirsiche wachsen, wird eine ausreichende Belüftung der Baumkrone gefördert. Im Falle eines Befalls empfiehlt es sich, befallene Triebe und Blätter zu entfernen.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es zu einem Ausbruch der Krankheit kommen. Hier sind dann gezielte Behandlungsstrategien gefragt.

  1. Entfernen Sie alle sichtbar befallenen Blätter, Früchte und Äste, um eine weitere Verbreitung der Krankheit zu verhindern.
  2. Behandeln Sie den Baum früh im Jahr mit einem Pflanzenstärkungsmittel. Der ideale Zeitpunkt ist Anfang Januar, wenn die Temperaturen um die zehn Grad liegen und regnerisches Wetter vorherrscht.
  3. Wiederholen Sie die Behandlung alle zwei bis drei Wochen bis zu viermal, um die Widerstandsfähigkeit des Baumes gegenüber dem Pilz zu erhöhen.
  4. Achten Sie darauf, dass die Baumkrone dabei vollständig eingesprüht wird.

Durch die Auswahl resistenter Sorten, wie Revita und Benedicta, und die Einhaltung eines angemessenen Pflanzabstandes zur Sicherstellung einer guten Belüftung können Sie das Risiko eines Pilzbefalls minimieren.

Widerstandsfähige Sorten

Im Kampf gegen die Kräuselkrankheit bieten einige Pfirsich- und Nektarinensorten aufgrund ihrer genetischen Eigenschaften eine natürliche Resistenz. Während keine Sorte vollständig immun gegen den Pilz Taphrina deformans ist, zeigen einige Sorten eine deutlich erhöhte Widerstandskraft und können somit die Krankheit besser verkraften. Folgende Sorten haben sich durch ihre Robustheit ausgezeichnet:

  • ‚Amsden‘ (Fruchtfleischfarbe: weiß)
  • ‚Benedicte‘ (weiß)
  • ‚Fidelia‘ (weiß)
  • ‚Früher Alexander‘ (weiß)
  • ‚Manon‘ (weiß)
  • ‚Rekord von Alfter‘ (weiß)
  • ‚Roter Ellerstädter‘ (rot)
  • ‚Roter Weinbergpfirsich‘ (rot)

Diese Sortenauswahl spannt sich von weißfleischigen bis hin zu rotfleischigen Varianten, wobei allgemein weißfleischige Sorten als robuster gegenüber der Kräuselkrankheit eingestuft werden. Jedoch auch rotfleischige Varianten wie der ‚Roter Weinbergpfirsich‘ haben gezeigt, dass sie in unseren klimatischen Bedingungen der Kräuselkrankheit gegenüber widerstandsfähiger sind. Die Wahl einer dieser Sorten kann ein wichtiger Schritt sein, um den Pfirsichanbau in Ihrem Garten nachhaltiger und unbeschwerter zu gestalten.

Pfirsichschorf und Schrotschusskrankheit

Pfirsichbäume können von unterschiedlichen Krankheiten befallen werden, unter denen Pfirsichschorf und Schrotschusskrankheit nicht zu unterschätzen sind.

Pfirsichschorf

Diese Pilzkrankheit äußert sich durch dunkle, bräunliche Flecken sowohl auf den Blättern als auch auf den Früchten des Pfirsichbaumes. Im weiteren Verlauf kann der Befall dazu führen, dass die Früchte hart sowie rissig werden und letztlich nicht für den Verzehr geeignet sind. Zur Vorbeugung dieser Krankheit ist eine Sprühbehandlung mit zugelassenen Mitteln direkt nach der Blüte des Pfirsichbaumes empfehlenswert. Eine erneute Behandlung ist zu erwägen, um den Schutz von Trieben und Früchten zu gewährleisten.

Schrotschusskrankheit

Zunächst präsentiert sich diese Krankheit durch rötliche Flecken auf den Blättern, die schließlich braun werden und aus den Blättern herausfallen. Dadurch erscheinen auf den Blättern löchrige, schrotschussartige Durchbrechungen. Diese Krankheit führt zu einem sichtbaren Schadbild, vor allem im inneren, unteren Teil der Krone und kann auch die Früchte deformieren. Zur Prävention und Bekämpfung sollten befallene Blätter und Triebe entfernt und vernichtet werden, zudem kann eine Behandlung mit Fungiziden beim ersten Austrieb des Baums sinnvoll sein. Es ist wichtig, nach dem Laubfall befallenes Laub zu entfernen und nicht zu kompostieren, da der Erreger nicht durch den Kompostiervorgang abgetötet wird.

Beide Krankheiten erfordern aufmerksame Pflegepraktiken und manchmal den Einsatz von Fungiziden, um die Ausbreitung zu verhindern und die Gesundheit des Pfirsichbaums zu sichern.