Petersilie

Petersilie überwintern & mehrjährig nutzen: So geht’s

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Petersilie ist ein vielseitiges Küchenkraut, das mit der richtigen Pflege den Winter überstehen kann. Dieser Artikel behandelt die Überwinterung, die Verwendung im zweiten Jahr, die potenziellen Gefahren des Inhaltsstoffs Apiol und die Besonderheiten der mehrjährigen Petersilie.

Petersilie mehrjährig

Petersilie überwintern

Petersilie ist zwar winterhart, benötigt aber dennoch etwas Unterstützung, um die kalte Jahreszeit unbeschadet zu überstehen.

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Der richtige Platz zum Überwintern

Am besten überwintert Ihre Petersilie an einem hellen und kühlen Ort, der vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist. Ein Balkon oder ein geschützter Platz im Garten eignen sich hierfür ideal. Innenräume sind aufgrund der höheren Temperaturen und des erhöhten Risikos für Schädlingsbefall weniger geeignet.

So gießen Sie richtig

Gießen Sie Ihre Petersilie regelmäßig, aber sparsam, sodass das Substrat stets leicht feucht bleibt. Vermeiden Sie unbedingt Staunässe, da diese den Wurzeln schadet.

Nährstoffversorgung im Herbst

Versorgen Sie Ihre Petersilie im Herbst ein letztes Mal mit Nährstoffen. Verwenden Sie dafür am besten Kompost oder einen organischen Dünger. So übersteht Ihre Petersilie die Wintermonate gut.

Rückschnitt erst im Frühjahr

Schneiden Sie Ihre Petersilie vor dem Winter nicht zurück. Dies würde sie empfindlicher gegenüber Frost machen. Warten Sie mit dem Rückschnitt bis zum Frühjahr, um neues Wachstum anzuregen.

Schutz vor frostigen Temperaturen

An besonders exponierten Standorten empfiehlt sich eine leichte Abdeckung mit Mulchmaterial wie Stroh, Reisig oder Herbstlaub. Achten Sie darauf, dass die Abdeckung luft- und wasserdurchlässig bleibt, um Staunässe zu vermeiden.

Petersilie im zweiten Jahr

Nach erfolgreicher Überwinterung tritt Ihre Petersilie in ihr zweites und letztes Jahr ein. In dieser Phase, die von Mai bis Oktober dauert, können Sie die Pflanze noch einmal ernten und ihre frischen Aromen in der Küche genießen.

Vielfältige Verwendungsmöglichkeiten

Petersilie im zweiten Jahr bietet Ihnen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten:

  • Als Topping: Verleihen Sie Salaten, Suppen und Gemüsepfannen den letzten Schliff.
  • Als Zutat: Verfeinern Sie Dips, Soßen und Pesto mit einer würzigen Note.
  • Als Basis: Kreieren Sie Petersiliensuppe, -salat oder Ihr eigenes Pesto.

Haltbarmachung durch Einfrieren

Um das Aroma Ihrer Petersilie auch außerhalb der Saison zu genießen, können Sie das Kraut problemlos einfrieren. Waschen und trocknen Sie die Petersilie gründlich und hacken Sie sie fein. Anschließend können Sie sie platzsparend in einem Gefrierbeutel oder einer Gefrierdose im Gefrierfach aufbewahren.

Der Giftstoff Apiol

Petersilie enthält den natürlichen Inhaltsstoff Apiol, der sowohl nützliche als auch potenziell schädliche Wirkungen hat. Die Wirkung ist dosisabhängig und kann in größeren Mengen gesundheitliche Probleme verursachen.

  • Allergische Reaktionen: In geringen Mengen kann Apiol allergische Reaktionen hervorrufen.
  • Muskelkontraktionen: Eine erhöhte Aufnahme von Apiol kann zu Kontraktionen von Darm, Blase und Gebärmutter führen, was in extremen Fällen sogar eine Fehlgeburt auslösen kann.
  • Schädigung von Nieren und Leber: Bei übermäßigem Verzehr kann Apiol die Nieren und Leber schädigen.
  • Vorsicht in der Schwangerschaft: Schwangere sollten besonders vorsichtig sein, da der hohe Apiol-Gehalt Kontraktionen der Gebärmutter auslösen kann.
  • Erhöhter Apiol-Gehalt in Samenkörnern: Die Samenkörner der Petersilie enthalten einen besonders hohen Anteil an Apiol.
  • Giftigkeitssteigerung mit der Blüte: Mit Beginn der Blütezeit steigt der Apiolgehalt in der gesamten Pflanze an, sodass von einer Nutzung abgeraten wird.

Besonders während der Blütezeit im Juni und Juli sollten Sie keine Teile der Petersilie verzehren. Nicht nur die Blüten und Samen, sondern auch Blätter und Stängel enthalten dann erhöhte Mengen an Apiol. Selbst das regelmäßige Entfernen der Blütenschäfte ändert nichts am gesteigerten Apiolgehalt in der Pflanze. Bei Verdacht auf eine Vergiftung durch Petersilie sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.

Mehrjährige Petersilie

Mehrjährige Petersilie, auch bekannt als Apium repens, ist ein robustes, winterhartes Wildkraut, das in feuchten, lehmigen Böden an sonnigen bis halbschattigen Standorten gedeiht. Trotz ihrer geringen Höhe von nur 15 cm und der weißen Blüten im August ist sie eine wichtige Bienen- und Insektenpflanze. Auch wenn sie beim ersten Anpflanzen etwas Schutz vor Schnecken benötigt, ist sie danach recht pflegeleicht und für den Einsatz im Garten, auf Balkonen und Terrassen sowie im urbanen Gartenbau gleichermaßen geeignet.

In der Küche findet die mehrjährige Petersilie die gleiche Anwendung wie ihre ein- oder zweijährigen Verwandten: Sie veredelt Salate, Suppen und Pesto mit ihrem frischen Aroma. Darüber hinaus steht sie auf der Roten Liste und ist in Europa vom Aussterben bedroht, was ihren Anbau nicht nur aus kulinarischen, sondern auch aus Naturschutzgründen wertvoll macht.

Aufgrund ihrer einfachen Kultivierung, Winterhärte und der Tatsache, dass Schnecken bei etablierten Pflanzen kein Problem darstellen, bietet die mehrjährige Petersilie eine attraktive Alternative zu den gängigen Petersilienarten.