Löwenzahn

Löwenzahn-Lookalikes: Pflanzen, die ihm ähnlich sehen

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Der Löwenzahn ist eine allgegenwärtige Pflanze, die viele Doppelgänger in der Natur hat. Dieser Artikel beleuchtet einige der häufigsten löwenzahnähnlichen Pflanzen, ihre Eigenschaften und Unterscheidungsmerkmale.

Löwenzahn Verwechslung
Blüten und Blätter in Kombination machen Löwenzahn unverkennbar

Wiesen-Pippau: Ein häufiger Doppelgänger

Der Wiesen-Pippau (Crepis biennis), auch als Zweijähriger Pippau bekannt, ist in Europa weit verbreitet und zeigt einige charakteristische Merkmale:

  • Diese zweijährige, krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 120 Zentimetern. Ihr steifer, aufrechter Stängel ist nur im oberen Bereich verzweigt und oft purpur-braun gefärbt.
  • Die unteren Laubblätter des Wiesen-Pippaus sind keilig-länglich und gestielt, während die oberen Blätter länglich bis lanzettlich und sitzend sind, mit einer gezähnten bis fiederspaltigen Struktur.
  • Ein wichtiger Unterschied zum Löwenzahn ist das Fehlen von Milchsaft im Stängel des Wiesen-Pippaus. Beim Abreißen des Stängels beim Löwenzahn tritt weißer Milchsaft aus, der beim Wiesen-Pippau nicht vorhanden ist.
  • Der Wiesen-Pippau blüht mit gelben Körbchenblüten, die dem Löwenzahn ähneln, bevorzugt jedoch nährstoffreiche und basenarme Böden an sonnigen Standorten. Seine Präsenz deutet auf mäßig stickstoffreiche Böden hin.

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Bestäubt wird der Wiesen-Pippau hauptsächlich von Bienen, kann sich aber auch selbst bestäuben. Darüber hinaus erfolgt die Vermehrung durch Apomixis, d. h. die Früchte entwickeln sich ohne Befruchtung.

Wiesen-Pippau wird gerne vom Vieh gefressen und ist als Futterpflanze beliebt, ist jedoch nicht trittfest und verschwindet bei intensiver Beweidung. Trotz seiner Ähnlichkeit zum Löwenzahn ist der Wiesen-Pippau eine eigenständige Art mit spezifischen ökologischen Ansprüchen.

Ferkelkraut: Essbar und vielseitig

Das Ferkelkraut (Hypochaeris radicata) bereichert nicht nur den Speiseplan, sondern bringt auch ökologischen Nutzen in Ihren Garten. Mit seinen gelben Blüten und gezackten, rau behaarten Blättern ist es eine attraktive Wahl für naturnahe Gärten. In der Küche bietet das Ferkelkraut vielfältige Möglichkeiten:

Verwendung in der Küche

  • Blütenknospen: Vor dem Öffnen geerntet, verleihen sie Salaten und Gerichten eine bittere und säuerliche Note.
  • Junge Blätter: Ideal für Wildkräutersalate, Suppen oder Smoothies.
  • Wurzeln: Im Frühjahr geerntet, passen sie zu Wurzelgemüsegerichten oder können getrocknet und zu einem kaffeeähnlichen Getränk verarbeitet werden.

Ökologischer Wert

Das Ferkelkraut ist eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und andere Insekten. Auch Wildtiere wie Kaninchen und Hasen fressen es gerne.

Anbau und Pflege

  • Standort: Bevorzugt sonnige bis halbschattige Plätze mit nährstoffarmem, frischem bis trockenem Boden.
  • Vermehrung: Die Pflanze vermehrt sich über Samen, die durch den Wind verbreitet werden.
  • Pflanzeneigenschaften: Mehrjährig, erreicht eine Wuchshöhe von 20 bis 60 cm und blüht von Mai bis August.

Ferkelkraut ist eine anspruchslose und pflegeleichte Pflanze, die die Biodiversität in Ihrem Garten fördert.

Habichtskraut: Unterschiedliche Arten mit ähnlichem Aussehen

Habichtskraut ist eine faszinierende Gattung mit vielen Arten, die dem Löwenzahn ähneln. Besonders bekannt sind das Gewöhnliche Habichtskraut (Hieracium lachenalii) und das Kleine Habichtskraut (Hieracium pilosella). Im Gegensatz zum Löwenzahn, der nur eine Blüte pro Stängel trägt, bilden Habichtskräuter mehrere Blüten auf einem Stängel aus. Die Behaarung der Blätter ist bei Habichtskräutern in der Regel stärker ausgeprägt.

Merkmale von Habichtskräutern

  • Wuchshöhe: variiert je nach Art zwischen 5 und 150 Zentimetern.
  • Blüten: gehören zur Familie der Korbblütler und zeigen sich in Gelb, Orangerot oder Weißtönen.
  • Laubblätter: grau- bis blaugrün, mit feinen Drüsenhärchen.

Habichtskraut ist eine ausgezeichnete Wahl für insektenfreundliche Gärten und eignet sich auch für Heideflächen und Steingärten.

Pflegeleichte Gartengestaltung

Habichtskräuter gedeihen in sonnigen bis halbschattigen Bereichen und bevorzugen einen nährstoffarmen, durchlässigen Boden. Sie breiten sich über Ausläufer aus und können so größere Flächen bedecken.

Kreuzkraut: Giftig und gefährlich

Kreuzkraut, insbesondere das Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea), ist aufgrund seiner Pyrrolizidinalkaloide hochgiftig und stellt eine Gefahr für Tiere und Menschen dar. Diese Alkaloide können Leberschäden verursachen. Besonders gefährdet sind Weidetiere. Vermeiden Sie jeglichen Kontakt mit Kreuzkraut.

Merkmale von Kreuzkraut

  • Erscheinungsbild: Kreuzkraut erreicht eine Höhe von 30 bis 100 Zentimetern und blüht zwischen Juli und September mit gelben Korbblüten.
  • Blüte: Die Blüte des Jakobskreuzkrauts findet um den 25. Juli statt.
  • Gefährdung: Die Pflanze ist für viele Tierarten, insbesondere für Pferde und Kühe, hochgiftig.
  • Verwechslungsgefahr: Jakobskreuzkraut kann mit anderen Pflanzen, z. B. Johanniskraut oder Rucola, verwechselt werden.

Bei Verdacht auf Kreuzkrautbefall sollten Sie Experten zu Rate ziehen.

Scharbockskraut: Vitaminreich, aber mit giftigem Doppelgänger

Das Scharbockskraut (Ficaria verna, Syn.: Ranunculus ficaria) gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und ist reich an Nährstoffen. Im Frühjahr liefern die jungen Blätter Vitamin C.

Vorsicht beim Sammeln

  • Ähnlichkeit mit giftigen Pflanzen: Scharbockskraut kann mit dem giftigen Aronstab verwechselt werden.
  • Toxizität: Scharbockskraut enthält giftige Inhaltsstoffe, insbesondere Protoanemonin.
  • Erntezeit: Ernten Sie Scharbockskraut nur vor der Blüte, da der Protoanemoningehalt dann niedriger ist.

Junge Blätter können in kleinen Mengen Salaten oder Quarkspeisen beigefügt werden. Achten Sie beim Sammeln auf die richtige Identifizierung der Pflanze.

Brennnessel: Schmerzhaft, aber vielseitig einsetzbar

Die Brennnessel (Urtica dioica) ist zwar kein optischer Doppelgänger des Löwenzahns, teilt aber den Anspruch an nährstoffreichen Boden. Ihre Brennhaare können bei Kontakt eine brennende Reaktion auf der Haut auslösen.

Vielfältige Nutzungsarten

  • Heilkraft: Die Brennnessel wird traditionell in der Volksmedizin eingesetzt.
  • Nahrungsmittel: Junge Brennnesseltriebe sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen und können als Spinatersatz verwendet werden.
  • Gartenhelfer: Brennnesseljauche ist ein natürlicher Dünger und Schädlingsbekämpfungsmittel.
  • Förderung der Biodiversität: Brennnesseln sind eine wichtige Nahrungsquelle für Schmetterlinge.