Lavendel

Welcher Lavendel passt zu meinem Garten? Eine Sortenauswahl

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Großer oder Echter Speik, Lavengel oder Lafengel, Narden, Spikanard, Zöpfliblüten oder Hirnkraut, Spitznarde, Nervenkräutlein, Spieke oder Spikatblüte… der beliebte Duftstrauch Lavendel ist im Volksmund unter vielen Bezeichnungen bekannt. Weniger bekannt ist allerdings, dass der meist blau bis violett blühende Strauch in einer Vielzahl von Arten und Sorten erhältlich ist. An dieser Stelle finden Sie eine Auflistung der wichtigsten Lavendelarten.

Lavendelsorten
AUF EINEN BLICK
Welche Lavendelsorten gibt es?
Die wichtigsten Lavendelsorten sind Echter Lavendel (Lavandula angustifolia), Zahn-Lavendel (Lavandula dentata), Provence-Lavendel (Lavandula x intermedia), Speik-Lavendel (Lavandula latifolia) und Schopf-Lavendel (Lavandula stoechas). Sie variieren in Größe, Blütenfarbe, Aroma und Kälteresistenz.

Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)

Der Echte Lavendel, ein silbergrauer Duftstrauch, ist recht anspruchslos in der Kultur. Er liebt trockenen, leicht kalkhaltigen Boden und braucht viel Sonne. Auch raues Klima verträgt die buschig wachsende Pflanze recht gut, so dass vor allem in den Weinbauregionen eine Kultur im Freien – einen entsprechenden Winterschutz natürlich vorausgesetzt – grundsätzlich möglich ist. Der Echte Lavendel ist in zahlreichen Züchtungen mit unterschiedlichen Blütenfarben erhältlich. Neben den klassisch lavendelblauen gibt es weiterhin Sorten mit kräftig blauen, violetten, rosa oder sogar weißen Blüten.

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Zahn-Lavendel (Lavandula dentata)

Der Zahn-Lavendel wird etwas höher als der Echte Lavendel. Der stark buschige und verzweigt wachsende Halbstrauch kann zwischen 50 bis 90 Zentimeter hoch werden. Seine zwischen Juni bis August auftretenden Blüten weisen eine aparte hellblaue Färbung auf. Ebenso wie die anderen Lavendelarten benötigt auch der Zahn-Lavendel bei rauem Klima einen guten Winterschutz. Die Töpfe sollten hell und kühl überwintert werden. Diese Art eignet sich sehr gut für eine Topfkultur. Die jungen Blätter eignen sich nur bedingt und in geringen Mengen als Gewürz, getrocknete Blüten dagegen machen sich wunderbar als Füllung von Duftsäcken, für Potpourris sowie als Garnierung von Süßspeisen. Der Zahn-Lavendel verdankt seinen Namen der eigenartigen Zahnung seiner Blätter.

Provence-Lavendel (Lavandula x intermedia)

Der Provence-Lavendel mit seinem typischen Duft und dem sehr intensiven Aroma wird wie der Echte Lavendel verwendet. Es handelt sich um eine Kreuzung verschiedener Lavendelarten, die in zahlreichen Sorten hauptsächlich in Südfrankreich angebaut werden. Die Pflanzen werden zwischen 30 und 60 Zentimeter hoch und blühen von Juni bis August in einer auffälligen, blau-violetten Farbe. Provence-Lavendel ist sehr wärmeliebend und braucht daher einen guten Winterschutz. Die Blütenstiele sollten erst nach dem vollständigen Aufblühen geerntet werden.

Sorten des Provence-Lavendels

  • Alba (groß, wüchsig, weiß blühend)
  • Bleu de Collines (kompakt, blühfreudig, intensiv duftend)
  • Blue Dwarf (kompakt, langstielig, gut geeignet als Hecke)
  • Dutch (lange Blütenstiele, violettblaue Blüten)
  • Felibre (stark blühend mit kräftig violetten Blüten)
  • Grosso (bekannte Sorte mit langen Stielen und dunkelvioletten Blüten)
  • Julien (wächst langsam, violette Blüten)
  • Speciale (üppiges Wachstum, spät blühend mit violetten Blüten)
  • Sumian (große, lavendelblaue Blüten)

Speik-Lavendel (Lavandula latifolia)

Der Speik-Lavendel ist ein stark wachsender Strauch, der zwischen 80 bis 100 Zentimeter hoch werden kann und deshalb Großer Lavendel genannt wird. Sein kräftiges Aroma erinnert an Kampfer. Speik-Lavendel ist recht unempfindlich gegenüber Kälte, dennoch wird bei rauem Klima ein Winterschutz empfohlen. Diese Art wird wie der Zahl-Lavendel verwendet. In der Destillation hat der Speik-Lavendel jedoch die höchste Ölausbeute.

Schopf-Lavendel (Lavandula stoechas)

Der Schopf-Lavendel besitzt schmale, grüne Blätter und einen rundlich-walzenförmigen Blütenstand, auf dessen Kopf sich ein Schopf von lilarosa oder weißen Blüten öffnet. Diese Art wirkt ebenso wie der Echte Lavendel krampflösend und entspannend. Der Schopf-Lavendel eignet sich nur für die Kultur in Töpfen, wobei diese hell und kühl überwintert werden sollten. Die getrockneten Blüten eignen sich mit ihrem süßen Duft nach Zimt und Kampfer bestens für Teemischungen.

Tipps & Tricks

Entspannend und zugleich herrlich erfrischend ist ein Lavendelbad. Das können Sie selbst aus 50 Gramm getrockneten Blüten herstellen, die Sie mit einem Liter kochendem Wasser überbrühen. Lassen Sie den Sud etwa 15 Minuten lang ziehen und seihen Sie den Blüten ab. Das Lavendelwaser können Sie einfach Ihrem Badewasser hinzufügen.

IJA