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Kirschbaum spritzen: Tipps & Tricks für gesunde Früchte

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Kirschfruchtfliegen können Ihre Kirschernte erheblich beeinträchtigen. Entdecken Sie verschiedene Methoden, um diese Schädlinge effektiv zu bekämpfen und Ihre Früchte zu schützen.

Kirschbaum spritzen

Biologische Spritzmittel

Biologische Spritzmittel bieten Ihnen eine wirksame und gleichzeitig umweltfreundliche Möglichkeit, Kirschfruchtfliegen zu bekämpfen. Pilzpräparate wie beispielsweise Beauveria bassiana haben sich als besonders effektiv erwiesen. Der Pilz befällt die Insekten und macht sie unschädlich. Diese Methode ist biologisch abbaubar und für Mensch und Tier unbedenklich.

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Da die Pilzsporen durch UV-Strahlung schnell inaktiviert werden, sind regelmäßige Anwendungen erforderlich. Durch wiederholte Behandlungen stellen Sie sicher, dass auch später schlüpfende Fliegen erfasst werden.

Anwendung von biologischen Spritzmitteln

Um die Kirschfruchtfliegenpopulation wirksam zu kontrollieren, sollten Sie die Spritzbehandlungen sorgfältig planen und durchführen:

  • Beginnen Sie mit den Behandlungen etwa eine Woche nach dem ersten Flug der Kirschfruchtfliegen.
  • Achten Sie auf einen gut geschnittenen Baum, um eine optimale Verteilung des Spritzmittels zu gewährleisten.
  • Benetzen Sie die gesamte Baumkrone sorgfältig.
  • Wiederholen Sie die Behandlungen wöchentlich bis wenige Tage vor der Ernte.

Mit diesen Schritten erreichen Sie eine hohe Wirksamkeit der biologischen Spritzmittel und bekämpfen die Kirschfruchtfliegen effektiv.

Gelbtafeln

Gelbtafeln sind eine bewährte Methode im naturnahen Garten, um Kirschfruchtfliegen zu bekämpfen. Die Schädlinge werden von der Farbe Gelb angelockt und bleiben auf den Tafeln kleben. So werden sie effektiv von den Früchten ferngehalten. Um Ihre Kirschen während der Reifungsphase zu schützen, ist es wichtig, die Tafeln rechtzeitig und in ausreichender Menge anzubringen.

Anwendung von Gelbtafeln

Der Einsatz von Gelbtafeln zur Abwehr von Kirschfruchtfliegen erfordert eine strategische Vorgehensweise. Beachten Sie folgende Punkte:

  • Zeitpunkt der Installation: Bringen Sie die Tafeln frühzeitig im Frühjahr, idealerweise bereits im Mai, aus, um die ersten Fliegen direkt abzufangen.
  • Anzahl der Tafeln: Die Anzahl richtet sich nach der Größe des Baumes. Es werden zwei bis zehn Tafeln empfohlen. Planen Sie pro Meter Baumhöhe mindestens eine Falleneinheit (entspricht zwei Tafeln) ein, um eine wirksame Abdeckung zu gewährleisten.
  • Platzierung der Tafeln: Positionieren Sie die Tafeln vorwiegend an der Süd- und Westseite des Baumes, wo die Sonneneinstrahlung am intensivsten ist. Eine Installation am äußeren Rand der Krone optimiert die Sichtbarkeit für die Fliegen.
  • Dauer der Anwendung: Lassen Sie die Tafeln bis zum Ende der Ernteperiode hängen. Eine dauerhafte Installation über die Saison hinaus ist nicht empfehlenswert, da dies auch nützliche Insekten beeinträchtigen kann.

Tipp: Um die Effektivität der Gelbtafeln zu steigern, können Sie zusätzlich Lockstoffe verwenden. Im Fachhandel sind mit Pheromonen präparierte Gelbtafeln erhältlich, die eine verstärkte Anziehung auf Kirschfruchtfliegen ausüben.

Netze

Schutznetze bieten eine effektive Methode, um Kirschfruchtfliegen und andere Schädlinge von Ihren Kirschbäumen fernzuhalten.

  • Zeitpunkt der Anbringung: Spannen Sie die Netze über die Bäume, sobald die heranreifenden grünen Früchte beginnen, ihre Farbe zu verändern. In diesem Stadium werden die Früchte für die Kirschfruchtfliege besonders attraktiv.
  • Maschenweite: Wählen Sie Netze mit einer Maschenweite von 0,8 bis 1,0 Millimetern. Diese Größe verhindert, dass die etwa drei Millimeter großen Kirschfruchtfliegen durch das Netz gelangen und ihre Eier in den Kirschen ablegen.
  • Material und Beschaffenheit: Die langlebigsten und witterungsbeständigsten Netze bestehen aus Polyethylen. Sie sind reißfest und lassen Licht und Wasser durch, sodass die Pflanzen auch unter dem Netz gut gedeihen können.
  • Umspannung der Baumkrone: Das Netz sollte die gesamte Baumkrone umschließen und am Stamm dicht verschlossen werden. So verhindern Sie, dass Schädlinge über Umwege zu den Früchten gelangen.
  • Schutz einzelner Äste oder kleiner Bäume: In Fällen, in denen das Einnetzen des gesamten Baumes nicht praktikabel ist, können Sie das Schutznetz auch verwenden, um einzelne, besonders fruchtreiche Äste abzudecken.

Die Auswahl und Anbringung der Netze erfordert etwas Aufmerksamkeit und Mühe, bietet aber einen umfassenden Schutz vor Schädlingen und kann die Verwendung von chemischen Mitteln reduzieren oder gar überflüssig machen.

Bodenabdeckung

Kirschfruchtfliegen, die aus im Boden überwinternden Puppen schlüpfen, stellen eine erhebliche Bedrohung für Ihre Ernte dar. Eine effektive Maßnahme zur Prävention ist die Bodenabdeckung. Sie verhindert nicht nur, dass sich die Maden in den Boden eingraben, sondern erschwert auch das Schlüpfen der Fliegen. Herabfallende, befallene Kirschen landen auf der Abdeckung. So wird verhindert, dass sich die Maden in den Boden eingraben und dort verpuppen.

Anwendung einer Bodenabdeckung

  • Netze abdecken: Legen Sie Netze mit einer Maschenweite von etwa 0,8 bis 1,2 mm aus, bevor die Kirschfruchtfliegen üblicherweise schlüpfen (Ende Mai).
  • Ränder sichern: Graben Sie die Ränder der Netze sorgfältig in den Boden ein. Dies gewährleistet einen festen Halt und verhindert, dass Fliegen unter das Netz schlüpfen.
  • Fallen von Kirschen: Verwenden Sie eine Plane oder ein Vlies unter dem Kirschbaum. Dies fängt herunterfallende Kirschen und Maden auf und erleichtert die Beseitigung.
  • Regelmäßige Entfernung: Sammeln Sie herabfallende Kirschen und Maden täglich ein, um eine Weiterentwicklung der Schädlinge zu verhindern.
  • Maden eliminieren: Geben Sie gesammelte Maden und Fallobst in einen transparenten, fest verschlossenen Müllbeutel. Lassen Sie diesen einige Tage in der Sonne stehen. Die entstehende Hitze tötet die Maden ab.
  • Sichere Entsorgung: Der Inhalt des Beutels kann anschließend auf dem Kompost entsorgt werden, da die Hitze die Maden bereits abgetötet hat.

Indem Sie diese Schritte sorgfältig befolgen, lässt sich das Schlüpfen neuer Kirschfruchtfliegen im folgenden Jahr effektiv reduzieren.