Johannisbeere

So schneiden Sie Johannisbeeren richtig – Tutorial mit Anleitungen

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Johannisbeeren zählen zu den fleißigsten Obstlieferanten im Hausgarten. Fruchtqualität und Ernteertrag können Sie mit einem fachkundigen Schnitt bedeutend verbessern. Rote und Weiße Johannisbeeren sind anders zu verschneiden, als schwarze Sorten. In diesem Tutorial lesen Sie, wann und wie Sie Johannisbeersträucher richtig schneiden.

Johannisbeeren schneiden
Johannisbeeren sollten jährlich geschnitten werden
AUF EINEN BLICK
Wie sollte man Johannisbeeren schneiden?
Schneiden Sie Johannisbeeren nach der Pflanzung im Herbst und entfernen Sie die schwachen Triebe. Kürzen Sie im Frühjahr fünf bis sieben Bodentriebe. Setzen Sie den Schnitt über die nach außen gerichtete Knospe an. Der optimale Abstand liegt bei zwei bis drei Millimetern.

Johannisbeeren schneiden – Schnittarten und Termine

Rote und Weiße Johannisbeeren tragen die besten Früchte an den einjährigen Seitentrieben von zwei- und dreijährigen Bodentrieben. Spätestens im vierten Jahr lässt der Ertrag sichtlich nach. Schwarze Johannisbeeren fruchten hervorragend an einjährigen Langtrieben. In beiden Fällen zielt die Schnittpflege ab auf die Förderung von Fruchtholz und eine kontinuierliche Verjüngung über den Weg der Auslichtung. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick für alle Schnittarten mit empfehlenswerten Terminen:

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Schnittart Ziel/Anlass bester Termin alternativer Termin
Pflanz- und Erziehungsschnitt vorteilhafter Aufbau, Wachstumsförderung im Frühjahr 1. und 2. Standjahr keiner
Erhaltungsschnitt Rote und Weiße Johannisbeeren Fruchtholz fördern, Altholz auslichten ab 3. Standjahr nach der Ernte ab 4. Standjahr im Frühjahr
Erhaltungsschnitt Schwarze Johannisbeeren einjährige Langtriebe fördern, Altholz entfernen ab 3. Standjahr im Frühjahr keiner
Verjüngungsschnitt vergreiste Johannisbeere revitalisieren Spätwinter keiner
Formschnitt Hochstämmchen Krone ertragreich verschneiden nach der Ernte im zeitigen Frühjahr

Zentrale Schnitt-Termine an Johannisbeeren sind im Hochsommer oder zeitigen Frühjahr. Achten Sie am Tag selbst bitte auf geeignete Witterungsbedingungen. An brütend heißen, staubtrockenen Sommertagen verschonen Sie Ihre Sträucher bitte vom Stress eines Rückschnitts. Bei milden Temperaturen und bedecktem Himmel sprechen alle Gehölze freundlicher an auf Schnittmaßnahmen. Gleiches gilt für klirrend kalte Wintertage mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.

Pflanz- und Erziehungsschnitt – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Alle Johannisbeeren profitieren von einem Pflanz- und Erziehungsschnitt. Ein leichter Rückschnitt am Tag der Pflanzung ist der Prolog. Im Frühjahr der ersten beiden Standjahre weisen Sie einem Beerenstrauch den Weg zum ertragreichen Wachstum. Zu diesem Zweck wird die Anzahl der Bodentriebe begrenzt, die das Fruchtholz tragen. So absolvieren Sie die Schnittpflege mit Sachverstand:

  • Nach einer Pflanzung im Herbst beschädigte, erkennbar schwache Triebe herausschneiden
  • Im folgenden Frühjahr die besten fünf bis sieben Bodentriebe auswählen und um ein Drittel zurückschneiden
  • Schnitt ansetzen über einer nach außen gerichteten Knospe im idealen Abstand von 2 bis 3 mm
  • Alle übrigen Bodentriebe entfernen
  • Im 2. Jahr an den Gerüsttrieben den vorjährigen Zuwachs um die Hälfte zurückschneiden
  • Schnittführung wiederum an Knospen durchführen
  • Überzählige, schwache Bodentriebe auslichten

Die Anzahl geeigneter Bodentriebe für den Strauchaufbau richtet sich unter anderem nach dem zur Verfügung stehenden Platz. Kann sich ein Johannisbeerstrauch frei entfalten, belassen Sie bis zu zwölf kräftige Bodentriebe als Gerüst. Eine darüber hinausgehende Zahl birgt die Gefahr eines zu dichten Wachstums, was den Ernteertrag erheblich beeinträchtigt.

Johannisbeeren Pflanzschnitt

Frisch gepflanzte Johannisbeeren sollten um ein Drittel zurückgeschnitten werden, um den Austrieb zu forcieren und eine optimale Struktur aufzubauen. Mit fünf bis sieben kräftigen Bodentrieben ist ein Johannisbeerenstrauch gut aufgestellt. Alle übrigen Bodentriebe werden entfernt.

Hintergrund

Pflanzschnitt – Weckruf für unwillige Knospen

Eine frisch gepflanzte Johannisbeere sogleich um mindestens ein Drittel zu verschneiden, fällt jedem Gärtner schwer. Wer später schwelgen möchte in Heerscharen von saftigen Beeren, sollte sich dennoch zu einem Pflanzschnitt durchringen. Grund für die dringende Empfehlung ist eine gezielte Umleitung des Saftdrucks auf tiefer gelegene Knospen. Das Wachstumsgesetz der Spitzenförderung lehrt, dass ein Beerenstrauch seine Reservestoffe mit aller Kraft in seine Spitzenknospen befördert, um schnellstmöglich in die Höhe zu wachsen. Tiefer anlegte Knospen treiben nicht aus und Wurzeln wachsen schwach, weil es ihnen an Saft und Kraft mangelt. Indem der Pflanzschnitt Knospen an den Spitzenpositionen kappt, wird der Saftfluss umgeleitet zu den vernachlässigten Knospen. Hier setzt ein munterer Austrieb ein, der vorteilhaft für die Verwurzelung ist und Ihnen das wertvolle Fruchtholz beschert.

Rote und Weiße Johannisbeeren – Erhaltungsschnitt

Beginnend mit dem Sommer des dritten Standjahres mündet die Erziehungsphase in die Erhaltungsphase. Für rote und weiße Johannisbeeren stehen zwei Ziele im Fokus: kontinuierliche Verjüngung und Förderung einjähriger Seitentriebe an zwei- bis dreijährigen Gerüsttrieben. Vierjährige und ältere Bodentriebe lassen stark nach, sodass sie rechtzeitig entfernt werden, um Platz zu schaffen für neue Gerüsttriebe. Entlang der zwei- und dreijährigen Bodentriebe sprießt das wertvolle Fruchtholz, das sich gegenseitig nicht zu sehr bedrängen sollte. So verläuft ein Erhaltungsschnitt tadellos:

  • Bester Zeitpunkt ist nach der Ernte, alternativ im folgenden Frühjahr
  • Zu Beginn 3 ältere Gerüsttriebe (dunkelbraune Rinde) am Ansatz abschneiden
  • Im Gegenzug die 3 vielversprechendsten, jungen Bodentriebe (hellbraune Rinde) ungeschnitten stehen lassen
  • Überzählige Triebe aus dem Wurzelstock entfernen
  • An verbliebenen Gerüsttrieben abgeerntete Seitentriebe zurückschneiden auf 1-2 cm kurze Stummel
  • Diesjährige, hellbraune Zweige als zukünftiges Fruchtholz nicht schneiden

Zum guten Schluss widmen Sie sich dem Feinschliff im Erhaltungsschnitt. Zunächst entfernen Sie sämtliche Seitenzweige bis zu einer Höhe von 30 Zentimetern. In Bodennähe stehende Seitenverzweigungen sind für die Fruchtbildung irrelevant, weil an dieser Stelle Lichtmangel herrscht. Grundsätzlich unterziehen Sie diesjährigen Austrieb keinem Zuschnitt. Eine Ausnahme gilt für den Fall, dass die jungen Seitentriebe dicht gedrängt am Gerüsttrieb gedeihen, mit einem Abstand von weniger als 10 Zentimetern. Verschneiden Sie jeden zweiten Seitentrieb auf einen kurzen Stummel.

Johannisbeeren schneiden

Ab dem dritten Standjahr lichten Sie drei alte Bodentriebe aus im Austausch gegen junges Holz. Mehr als acht bis zwölf Gerüsttriebe mit einem Alter von ein bis vier Jahren sollten es nicht sein. Bodennahe Seitentriebe schneiden Sie ab. Abgetragenes Fruchtholz kürzen Sie ein auf kurze Stummel.

Exkurs

An Hochstämmchen Wildtriebe umgehend entfernen

Im kleinen Garten oder auf dem Balkon gedeihen Johannisbeeren prächtig als Hochstämmchen. Dabei handelt es sich um eine ertragreiche Edelsorte, die auf den Stamm einer Wildunterlage aufgepfropft wurde von der Hand des Gärtnermeisters. Mitunter macht die Wildunterlage auf sich aufmerksam, indem aus dem Wurzelstock oder Stamm naseweise Triebe sprießen. Von derartigen Trieben sind keine Blüten oder schmackhaften Früchte zu erwarten. Vielmehr konkurrieren sogenannte Wasserschosse mit der edlen Johannisbeere um Nährstoffe, Wasser und Licht. Entfernen Sie Wildtriebe möglichst schnell. Vom Wurzelstock reißen Sie die frechen Zweige einfach ab. Am Stamm entlang schneiden Sie Blindtriebe kurz vor der Rinde ab, ohne diese zu verletzen.

Schwarze Johannisbeeren schneiden

Schwarze Johannisbeeren erhalten einen markant stärkeren Erhaltungsschnitt, als ihre rotfrüchtigen Artgenossen. Grund für die rigorose Schnittführung ist das wertvolle Fruchtholz in Gestalt einjähriger Langtriebe. Wie untenstehende Abbildung illustriert, sind einjährige Langtriebe kein Fall für die Gartenschere. Die kontinuierliche Verjüngung, ähnlich wie an Roten Johannisbeeren, rundet den Erhaltungsschnitt sinnvoll ab. So schneiden Sie Schwarze Johannisbeeren ab dem dritten Jahr richtig:

  • Bester Zeitpunkt ist im Frühjahr
  • Eingangs einige ältere Gerüsttriebe auslichten
  • Junge, kräftige Bodentriebe als Ersatz stehen lassen und nicht verschneiden
  • Übrige Bodentriebe entfernen ohne lange Stummel
  • Verbliebene Hauptäste zurückschneiden bis kurz über dem zweiten oder dritten seitlichen Langtrieb
  • Abgetragene Langtriebe zurückschneiden auf 2 cm kurze Zapfen

Bemessen Sie die Anzahl der Hauptäste nach einem lichtdurchfluteten Wachstum. Handeln Sie nach der Faustregel: wenige, gut belichtete Bodentriebe mit einjährigen Langtrieben tragen die größeren und saftigeren Johannisbeeren.

Sie haben alles richtig gemacht, wenn Ihre Schwarze Johannisbeere nach dem Schnitt mit bis zu zwölf Bodentriebe dasteht, die ausschließlich einjährige Langtriebe tragen.

Schwarze Johannisbeeren Rückschnitt

Einjährige Langtriebe bleiben beim Erhaltungsschnitt von der Schere verschont. Diese sind gut erkennbar an einer hellbraunen Rinde. Drei ältere Gerüsttriebe werden ersetzt durch junge Bodentriebe. Verbliebene Gerüsttriebe schneiden Sie zurück bis zum zweiten oder dritten langen Seitentrieb.

Tipp

Für die Schnittpflege an ein- bis dreijährigen Zweigen ist eine Marken-Gartenschere perfekt geeignet. Auslichten alter Bodentriebe an Johannisbeeren bewältigt eine Einhand-Gartenschere nicht mehr. Dicke Fruchtäste beschneiden Sie mühelos mit einer handlichen Klappsäge oder Zweihand-Astschere.

Vergreiste Johannisbeere verjüngen

Eine gut gepflegte Johannisbeere kommt ohne einen jährlichen Schnitt nicht aus. Vernachlässigte Beerensträucher vergreisten innerhalb weniger Jahre zu einem undurchdringlichen Buschwerk mit kärglichem Fruchtbehang. Das ist kein Grund, sich den Kraftakt einer Rodung zuzumuten. Unterziehen Sie das Gestrüpp einem sachkundigen Verjüngungsschnitt, bestehen gute Aussichten auf einen beerenreichen Neubeginn. So gehen Sie Schritt für Schritt richtig vor:

  • Bester Zeitpunkt ist im Spätwinter (gut für den Strauch und konform zum Bundesnaturschutzgesetz)
  • Abgestorbene, überalterte Gerüsttriebe bodeneben absägen
  • Sofern vorhanden, junge, hellbraune Bodentriebe für den Neuaufbau unbeschnitten stehen lassen

Wie untenstehende Abbildung verdeutlicht, lichten Sie alte Bodentriebe nicht aus, wenn sie mindestens einen jungen Seitenzweig zu bieten haben. Hier setzt die Astschere kurz über dem jungen Holz an, das die Funktion als neuer Hauptast übernimmt.

Im Idealfall können Sie zurückgreifen auf neue Bodentriebe und einige hellbraune Seitenzweige an alten Hauptästen. Sind beide Voraussetzungen nicht gegeben, hat die Johannisbeere keinen Lebensmut mehr und sollte gerodet werden.

Johannisbeeren verjüngen

Ohne einen regelmäßigen Schnitt dominiert überaltertes, dunkelbraunes Holz im Johannisbeerstrauch. Schneiden Sie alle alten Triebe bodeneben ab. Jungtriebe mit hellbrauner Rinde bleiben als Ersatz stehen. Alte Gerüsttriebe mit jungen Seitentrieben werden verjüngt durch einen Ableitungsschnitt.

Hintergrund

Ableitungsschnitt macht den Weg frei für junges Fruchtholz

In der fachkundigen Schnittpflege von Johannisbeeren steht ein regelmäßiger Generationswechsel junger gegen ältere Triebe im Fokus. Ist der Gärtner vertraut mit dem Ableitungsschnitt, geht die Schnittführung ganz einfach von der Hand. Um einen abgetragenen, vergreisten Bodentrieb zu verjüngen, halten Sie Ausschau nach einem jungen, hellbraunen Seitentrieb im unteren Bereich. Wo sich dunkelbraunes, altes Holz und junges, hellbraunes Holz gabeln, setzen Schere oder Säge an. Geschnitten wird einige Millimeter hinter der Gabelung ins alte Holz, um das frische Fruchtholz nicht zu verletzen.

Formschnitt am Hochstämmchen

Beliebte Johannisbeeren gedeihen als dekoratives Hochstämmchen mit reich verzweigter Krone. Ein jährlicher Formschnitt zielt ab auf ein lichtdurchflutetes Wachstum und eine harmonische, ertragreiche Krone. Bester Zeitpunkt ist nach der Ernte. Im Unterschied zu roten und weißen Sorten, sollten Schwarze Johannisbeer-Hochstämmchen stärker verschnitten werden. Die Einzelheiten bringt folgende Anleitung auf den Punkt:

Rote und Weiße Johannisbeeren

  • Ideale Krone mit Mitteltrieb und 4 gleichmäßig verteilten Leitästen in schräg-waagerechter Wuchsrichtung
  • Leitäste zurückschneiden auf eine Länge von maximal 30 Zentimetern
  • Abgetragenes Fruchtholz einkürzen auf kurze Zapfen
  • Alle Seitentriebe der Leitäste entfernen, die 5 cm und weniger vom Mitteltrieb/Stamm entfernt stehen
  • Jedes Jahr einen oder zwei ältere Leitäste auslichten im Austausch gegen junge Gerüsttriebe

Schwarze Johannisbeeren

  • Ideale Krone mit Mitteltrieb und 6 gleichmäßig angeordneten Leitästen
  • Nach der Ernte alle Leitäste ableiten auf einen weiter innen stehenden, jungen Seitentrieb
  • Zweijährige Seitenverzweigungen am Kronengerüst zurückschneiden auf 2 cm kurze Zapfen
  • Schwache, ins Kroneninnere oder steil aufrecht wachsende Triebe herausschneiden

Nach einem Schnitt kontrollieren Sie bitte sorgfältig den Stützpfahl. Beerenhochstämmchen sind insbesondere an der Veredelungsstelle bruchgefährdet. Das gilt vor allem, wenn die Krone ihre süße Last zu tragen hat. Eine solide Stütze aus Hartholz beugt dem Malheur vor. Binden Sie die Krone einmal und das Stämmchen mindestens zweimal am Pfahl fest.

Häufig gestellte Fragen

Sind Johannisbeeren selbstfruchtend?

Von Natur aus gedeihen alle Johannisbeeren selbstfruchtend. Der Ernteertrag ist freilich sehr viel ergiebiger, wenn Sie mindestens eine zweite Sorte dazusetzen. Bei der Sortenauswahl sind keine Grenzen gesetzt. Wer die Abwechslung liebt, vergesellschaftet, weiße, rote und schwarze Johannisbeeren.

Vor zwei Jahren habe ich Rote und Schwarze Johannisbeeren als Stämmchen gepflanzt. In diesem Jahr lässt der Ertrag spürbar nach. Was tun, um weiterhin gut Ernteerträge zu erzielen?

Lichten Sie die Kronen alljährlich im Spätsommer aus, indem Sie einige der älteren, dicken Triebe am Ansatz herausschneiden. Eine luftige, lockere Krone ist wichtig, damit Johannisbeeren genug Sonne tanken können für die Reife. Verabreichen Sie einen speziellen Beerendünger mit einem ausgewogenen Stickstoff-Phosphor-Verhältnis. Stickstoffbetonte Volldünger treiben das Wachstum von Blättern voran, was zulasten von Blüten und Beeren verläuft. Regelmäßiges Gießen ist wichtig, denn bei Trockenheit verrieseln Knospen und Blüten. Bedecken Sie den Boden mit Rindenmulch oder setzen Sie Bodendecker als Unterpflanzung.

Sind Johannisbeeren geeignet für den Anbau im Kübel? Wenn ja, wie groß sollte der Topf mindestens sein?

Eine Kübelhaltung von Johannisbeeren ist möglich, sofern die Wasser- und Nährstoffversorgung sichergestellt ist. Wir empfehlen, für eine optimale Befruchtung mindestens zwei verschiedene Sorten in räumlicher Nähe und im eigenen Kübel anzusiedeln. Ein Topf sollte mindestens über ein Volumen von 15 Litern verfügen, gerne auch mehr. Am sonnigen Standort trocknet das Substrat schnell aus, was zu Fruchtfall führen kann. Je mehr Pflanzenerde einen Beerenstrauch umgibt, desto geringer die Gefahr von Trockenstress.

An meiner Schwarzen Johannisbeere werden jedes Jahr zahlreiche Früchte braun und weich. Was sind die Ursachen? Kann ich etwas dagegen tun?

Charakteristisch für Johannisbeeren ist ihre ausgeprägte Empfindlichkeit für Trockenheit während der Fruchtreife. Trocknet der Boden aus, kommt es zu vorzeitigem Fruchtfall. Zuvor färben sich die Beeren braun und weichen auf. Vorbeugend achten Sie bitte auf eine kontinuierliche Bodenfeuchte. Lichten Sie den Strauch einmal jährlich aus, damit die Luft zirkulieren kann und Sonnenlicht auf Blüten und Früchte fällt. Prüfen Sie täglich per Daumenprobe, ob der Boden an der Oberfläche angetrocknet ist und Gießbedarf besteht.

Sollte ich eine Schwarze Johannisbeere nach dem Pflanzen ebenso verschneiden, wie rote oder weiße Sorten?

Ein moderater Schnitt nach dem Pflanzen ist ratsam. Schneiden Sie so kurz vor dem Winter jedoch nicht zu tief ins Holz, da andernfalls Frost größere Schäden anrichten könnte. Ein leichter Pflanzschnitt im Herbst unterstützt die Wurzelbildung und kräftigt Knospen im unteren Pflanzenbereich. Erst im Frühjahr beschneiden Sie alle Triebe um ein Drittel oder die Hälfte, um die Verzweigung in Schwung zu bringen.

Wann und wie ist ein Hochstämmchen mit Roten Johannisbeeren zu verschneiden?

Nach der Ernte lichten Sie die Krone gründlich aus. Schneiden Sie Totholz, quer oder nach innen gerichtete Triebe ab. Abgetragene Seitenzweige der Leitäste kürzen Sie auf kurze Zapfen ein, damit sie austreiben und im übernächsten Sommer Früchte tragen. Im Sinne einer kontinuierlichen Verjüngung empfehlen wir, regelmäßig die dicksten, ältesten Triebe vollständig zu entfernen, damit sich gesundes, junges Holz entwickeln kann. Lässt die Verzweigung an Hauptästen zu wünschen übrig, beleben Sie den Austrieb mit einem Rückschnitt um ein Drittel oder die Hälfte. Schneiden Sie kurz über eine Knospe, die auf den äußeren Kronenbereich gerichtet ist.

Die 3 häufigsten Schnittfehler

Die Enttäuschung ist groß, wenn im Sommer frische Johannisbeeren aus eigenem Anbau Seltenheitswert haben. Verkahlte, vergreiste Beerensträucher mit kümmerlichem Ertrag sind das Resultat klassischer Schnittfehler. Folgende Tabelle führt die drei häufigsten Irrtümer im Schnitt von Johannisbeeren auf, nennt typische Schadbilder und gibt wertvolle Tipps für die Vorbeugung:

Schnittfehler Schadbild Vorbeugung
nie ausgelichtet dicht verzweigtes Gestrüpp mit wenigen Johannisbeeren im äußeren Bereich jedes Jahr einige der ältesten Bodentriebe auslichten
junge Triebe stark zurückgeschnitten geringer Ernteertrag hellbraune Jungtriebe nicht beschneiden
kein Pflanzschnitt kümmerliche Verzweigung, wenig Fruchtholz nach der Pflanzung alle Triebe um ein Drittel verschneiden

Ein weiterer Fehler beim Schneiden von Johannisbeeren unterläuft Hausgärtnern bereits im Vorfeld. Aus Zeitmangel oder weil es einfach lästig ist, werden Scherenklingen und Sägeblätter vor dem Schnitt nicht gereinigt. Die Folge ist eine ungezügelte Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen über den Weg infizierter Schneidwerkzeuge. Reinigen Sie bitte Schere und Säge vor jedem Einsatz mit heißem Wasser. Desinfizieren Sie die Schneiden zusätzlich mit Spiritus, Reinigungsbenzin oder Sagrotan.

Tipp

Verrieseln ist ein häufiges Phänomen an Weinreben, von dem auch Johannisbeeren betroffen sind. Spätfröste, extreme Trockenheit oder Kälte inmitten der Blütezeit verursachen den Abwurf von Knospen und Blüten. Achten Sie auf eine gleichmäßige Bodenfeuchte während der gesamten Saison. Kündigen Meteorologen verspätete Bodenfröste an, schützen Sie Ihre Beerensträucher über Nacht mit einer wärmenden Vlieshaube.