Einer der häufigsten Sträucher in Mitteleuropa
Schwarzer Holunder macht es seinen Freunden nicht schwer, ihn in freier Natur ausfindig zu machen. Wenngleich er in Indien, Westsibirien, Kleinasien und Nordafrika ebenfalls vertreten ist, gilt er in unseren Breiten als eine der meist verbreiteten Straucharten. Hier sollten Sie besonders Ausschau halten nach dem mächtigen Wildobstgehölz:
- auf Waldlichtungen unter dem Blätterdach hoher Laubbäume
- entlang sonniger bis halbschattiger Böschungen und Wegesränder
- auf den nährstoffreichen Ruderalgebieten verlassener Höfe, Bahnhöfe und ähnlicher Gelände
- auf Unkrautfluren mit stickstoffhaltigem Lehmboden, häufig vergesellschaftet mit Brennnesseln
- im Mittelgebirge und den Alpen bis in einer Höhe von 1500 Metern
Da Holunder als äußerst stadtklimafest gilt, wird er häufig gezielt auf den Mittelstreifen von Autobahnen gepflanzt, um dort zu verwildern. An diesen Standorten die Beeren und Blüten zu sammeln ist zunächst einmal lebensgefährlich. Darüber hinaus ist es nicht sinnvoll, da die Ernte nicht für den Verzehr geeignet ist. Die gewaltige Biomasse eines Holunders assimiliert die Abgase und speichert sie in allen Pflanzenteilen.
Verwechslungsgefahr mit giftigem Zwerg-Holunder
In freier Natur besteht höchste Verwechslungsgefahr von genießbarem Schwarzem Holunder und giftigem Zwerg-Holunder. Die Beeren beider Arten weisen auf den ersten Blick keine Unterschiede auf. Während die Früchte des Schwarzen Holunders nach dem Kochen gesunden Genuss bereiten, behalten die Beeren des Zwerg-Holunders ihre Toxizität. So erkennen Sie den Unterschied:
- giftiger Attich gedeiht krautig bis 150 Zentimeter hoch
- die ungenießbaren Beeren weisen eine Delle auf
- Beerendolden von Zwerg-Holunder stehen aufrecht
- die schmalen Fiederblättchen sind bis 15 Zentimeter lang
Ein majestätischer Schwarzer Holunder ist dagegen verholzt und reckt sich bis 7 Meter in die Höhe. Seine ovalen, gegenständlich angeordneten Blätter differieren klar von den Fiederblättchen des Attichs. Gleiches gilt für den ebenfalls ungefährlichen Hirschholunder, der an ähnlichen Standorten gedeiht, jedoch weitaus seltener unterwegs anzutreffen ist. Seine roten Beeren bergen hingegen die Gefahr, dass ihre Kerne nach dem Kochen immer noch giftiges Glycosid enthalten.
Tipps & Tricks
Für unsere Vorfahren verfügte ein Holunder über magische Kräfte. Sie sahen in ihm einen Lebensbaum, der das Haus und die Bewohner beschützt vor bösen Mächten. Daher ist bis heute in vielen Hausgärten der Holunderbusch ein fester Bestandteil der Pflanzengesellschaft.
GTH