Hübsche Fiederblätter – ganz schön giftig
In allen Pflanzenteilen von Holundersträuchern befindet sich giftiges Sambunigrin, das bei empfindlichen Menschen heftigste Übelkeit und andere Beschwerden auslöst. Das gilt ebenso für Beeren, wie für Blüten und die dekorativen Fiederblätter. Gut zu wissen, dass sich der Giftgehalt ab genau 76,3 Grad Celsius in Wohlgefallen auflöst.
Holunderbeeren und -blüten eignen sich daher zum Einkochen zu aromatischer Marmelade, leckerem Gelee oder durststillendem Saft. Die Blätter verfügen allerdings über einen bitteren, scharfen Geschmack, den selbst das genialste Rezept nicht zum Guten wendet. Für die heimische Speisekarte sind sie folglich denkbar ungeeignet. Eine Hintertür gibt es trotzdem.
Holunderblätter niemals roh essen!
Werden Holunderblätter roh verzehrt oder nicht ausreichend erhitzt, kann das tödliche Folgen haben. Daher ist generell davon abzuraten, Holunderblätter oder auch -rinde zu verzehren, ohne sie vorher gründlich aufzukochen.
In Holunderblättern steckt die Heilkraft der Natur
Das Laub des Schwarzen Holunders ist prall gefüllt mit wertvollen ätherischen Ölen, Vitaminen und Mineralstoffen. Diese Inhaltsstoffe wirken unter anderem immunisierend, blutstillend und entzündungshemmend. Bereits Hippokrates erkannte im Altertum die gesundheitlichen Vorteile von Holunderblättern und empfahl sie für die unterschiedlichsten Anwendungen. Einige populäre Beispiele aus der Volksmedizin:
- frische Holunderblätter in Schweinefett tränken und auf Prellungen, Verbrennungen, Frostbeulen oder Ekzemen legen
- zubereitet als Tee nicht lecker, dafür umso heilsamer bei Verstopfung und zur Blutreinigung
- täglich eine Tasse Holundertee stärkt die Widerstandskraft gegen Erkältungen
- in kalten Tee einen Wattebausch tauchen und auf müde Augen legen
Werden die Blätter von April bis Juni gesammelt, verfügen Sie über den maximalen Gehalt an Heilkräften. Was nicht für den Frischverbrauch gedacht ist, wird getrocknet und in einer dunklen Dose aufbewahrt. Für eine Tasse Tee genügen 2 Teelöffel der getrockneten Blätter, die mit sprudelnd heißem Wasser übergossen und nach 5-10 Minuten abgesiebt werden.
Tipps & Tricks
Aus den Blättern des Holunders lässt sich ein durchaus effektives Mittel fabrizieren zur Vergrämung von Maulwürfen und Wühlmäusen. Insbesondere die unter Naturschutz stehenden Maulwürfe, nehmen Reißaus vor dem intensiven Gestank von Holunderjauche. Hierzu gären 1 Kilo Holunderblätter in 10 Litern Wasser für 14 Tage am sonnigen Platz. Anschließend die Jauche in die Gänge laufen lassen.