Gurken pikieren klingt kompliziert. Bedeutet aber nur, den Keimlingen mehr Platz, Luft und Licht zu verschaffen. Aber die zarten Gurkenkeimlinge reagieren empfindlich auf Wurzelverletzungen. So lassen sich Gurkenkeimlinge sicher und gesund pikieren – praxisbewährte Empfehlungen für Freizeitgärtner.
Wann kann man Gurken pikieren?
Du hast vor einigen Wochen Gurken selber gezogen? Jetzt beengen sich die Sämlinge gegenseitig. Wenn sie die ersten 2 Blätter ausgebildet haben, ist die richtige Zeit zum Pikieren. Damit schaffst Du den Pflanzen mehr Platz. Aber Vorsicht! Vorgezogene Gurkenkeimlinge sprießen gerne schnell hoch. Wurzel und Stängel sind noch schwach und brechen beim Pikieren leicht ab.
Die bessere Alternative als Gurken pikieren:
Gurkensamen einfach gleich in Aussaatbehältnisse aussäen wie beispielsweise Eierkartons oder handelsübliche Aussaattöpfe aus Torf. Da diese Aussaattöpfe im Boden verrotten, lassen sich die Keimlinge direkt mit ihnen in den Garten oder ins Gewächshaus umpflanzen. Wer robuste Gurkenkeimlinge traditionell pikieren will benötigt:
- Verrottbare Pflanztöpfe
- Pikiererde
- Algensubstrat
- Löffel oder Pinzette
Gurken richtig pikieren – so geht´s
Pflanztöpfe mit gesiebter Pikiererde füllen. In die Mitte ein kleines Pflanzloch pikieren (stechen) mit Finger oder Löffel. Zur besseren Wurzelbildung etwas Algensubstrat dazugeben. Keimling vorsichtig mit Löffel oder Pinzette ausgraben und in die Pikiererde stecken. Pikiererde auffüllen und leicht andrücken. Etwas Pikiererde nachgeben – besprühen oder gießen – fertig. Die pikierten Pflanzen ins Gewächshaus oder auf die Fensterbank stellen. Vor Sonne und Zugluft schützen. So überstehen sie den Umpflanzschock.
Nach dem Pikieren wachsen die Pflänzchen kräftiger. Trotzdem müssen sie sich erst an den neuen Topf gewöhnen. Sie bilden mehr Wurzeln, die sich stärker verzweigen. Je mehr Wurzeln, desto mehr Wasser und Nährstoffe können sie aufnehmen. Wenn die Außentemperatur um die 15° Grad anzeigt die Pflänzchen tagsüber nach draußen stellen. So gewöhnen sie sich langsam an die intensivere UV-Strahlung und das Freilandklima.
Vom Keimling zur Gurke
Sind die pikierten Jungpflanzen 20 Zentimeter groß, werden sie ab April an ihrem endgültigen Standort angebaut. Dazu die Gurken mit dem kompletten Wurzelballen vorsichtig in Töpfe oder ins Beet pflanzen. Und zwar so tief, wie sie im Pikiergefäß standen. Außer Wärme bedarf es jetzt etwas mehr Pflege, lauwarmes Gießen und Dünger.
Tipps & Tricks
Schneller und zuverlässiger als im Freien gelingt der Anbau der eigenen Gurken im Gewächshaus. Unter Dach sind die Pflanzen besser vor Krankheiten und Schädlingen geschützt.