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Grüne Tomaten: Sind sie wirklich giftig?

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Gegen Ende der Reifezeit von Tomaten steigt die Ungeduld. Wer die Paradiesäpfel selber zieht , will jetzt endlich ernten. Es ist freilich äußerste Vorsicht geboten bei unreifen, grünen Tomaten. Der Verzehr ist gesundheitsschädlich. Wir erklären die Gründe.

Grüne Tomaten giftig
AUF EINEN BLICK
Sind grüne Tomaten giftig?
Unreife, grüne Tomaten enthalten giftiges Solanin, das bei Verzehr zu Magenschmerzen und Übelkeit führen kann. Die Solanin-Konzentration sinkt mit fortschreitender Reife und hat in ausgereiften, grünen Tomatensorten keine schädlichen Auswirkungen mehr.

Lauert in unreifen Tomaten – giftiges Solanin

In Nachtschattengewächsen ist Solanin allgegenwärtig. Das giftige Alkaloid dient in Tomaten und Kartoffeln der Abwehr von Schädlingen . In unreifen, grünen Früchten ist der Gehalt besonders groß. Schon der Verzehr einer einzigen Tomate mit einem Gewicht von 80 bis 100 Gramm verursacht heftige Magenschmerzen und Übelkeit. Mit fortschreitender Reife sinkt die Solanin-Konzentration dann rapide.

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Das schädliche Alkaloid ist zudem in grünen Stellen halbreifer Tomaten ebenfalls nicht zu unterschätzen. Darüber hinaus befindet sich Solanin in sämtlichen grünen Pflanzenteilen, somit auch in den Stängeln, Blättern und Blüten. Nicht zu verwechseln ist das Erscheinungsbild mit der Tomatenkrankheit namens Grünkragen . Das Schadbild äußert sich in Form eines grünen Rings am Stielansatz, während die Frucht ansonsten rot gefärbt ist.

Was tun, wenn Frost zur Ernte grüner Tomaten zwingt?

Sinken die Temperaturen, reifen die letzten Tomaten im Freiland und auf dem Balkon nicht mehr aus. Wenngleich sie noch grün und somit reich an Solanin sind, müssen die leckeren Früchte nicht in den Mülleimer wandern. Mit den folgenden Maßnahmen leisten Sie ein wenig Nachhilfe beim Reifen :

  • alle Tomaten ernten , die sich am Stielansatz gelb oder rot verfärben
  • Früchte mit faulen und schimmeligen Stellen aussortieren und entsorgen
  • für die Nachreife geeignete Tomaten in Zeitungspapier wickeln
  • am halbschattigen, warmen Platz bei 18 bis 20 Grad lagern bis zur Reife
  • wahlweise in einen großen Karton legen mit einer reifen Banane oder einem Apfel

Trägt eine Tomatenpflanze noch zahlreiche unreife Früchte, graben Sie das Exemplar komplett aus. Schaffen Sie die Pflanze in den warmen Heizungskeller, binden eine Schnur um den Wurzelhals und hängen sie kopfüber auf. Bei dieser Version der Nachreife ist die Lichtmenge von zweitrangiger Bedeutung. In Anbetracht der trockenen Luft, ist eine tägliche Kontrolle auf Schädlinge und Krankheiten unabdingbar.

Ausnahme von der Regel – grüne Tomatensorten

Einige Tomatensorten behalten im ausgereiften Zustand ihre grüne Farbe. In diesem Fall hat sich der Solaningehalt auf eine zu vernachlässigende Konzentration verringert. Das gilt unter anderem für:

  • die Stabtomate ‚Aunt Ruby’s German Green‘
  • die Fleischtomate ‚Cherokee Green‘
  • die Cocktailtomate ‚Green Doctors‘

Um den Reifezustand festzustellen, drücken Sie leicht auf die Frucht. Fühlt sie sich weich an, ist sie reif und darf bedenkenlos verzehrt werden.

Tipps & Tricks

Solanin ist ein äußerst widerstandsfähiges Alkaloid. Es nutzt nichts, unreife, grüne Tomaten zu kochen oder zu braten. Das Gift löst sich unter Hitze-Einwirkung nicht auf. Zubereitet zu Marmelade, verringern einige Esslöffel Zucker den Solaningehalt immerhin um 35 Prozent.