Giersch

Giersch erkennen und richtig nutzen: Giftigkeit im Überblick

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Giersch, ein weit verbreitetes Wildkraut, bereichert mit seinen Blättern und Blüten zahlreiche Gerichte. Doch Vorsicht ist geboten: Die Wurzeln bergen gesundheitliche Risiken und sollten nicht verzehrt werden. Zudem besteht Verwechslungsgefahr mit giftigen Doppelgängern.

Giersch essbar
Blüten und Blätter des Giersch sind nicht giftig, sondern sogar essbar, lecker und gesund

Vorsicht bei den Wurzeln

Giersch ist für seine vielseitige Verwendung in der Küche bekannt und beliebt. Doch Vorsicht ist geboten: Während die oberirdischen Pflanzenteile eine kulinarische Bereicherung darstellen, bergen die Wurzeln ein gesundheitliches Risiko. Der Inhaltsstoff Falcarindiol, der in den Wurzeln vorkommt, dient dem Giersch als Schutzmechanismus gegen Schädlinge und Pilzerkrankungen. Für den Menschen kann er jedoch bei Hautkontakt oder Verzehr in größeren Mengen zu unerwünschten Reaktionen wie Hautirritationen oder Entzündungen führen. Daher sollten Sie beim Umgang mit Giersch die Wurzeln stets entfernen, um den Kontakt mit Falcarindiol zu vermeiden und nur die unbedenklichen Teile der Pflanze zu nutzen.

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Verwechslungsgefahr mit giftigen Arten

Die Familie der Doldenblütler, zu der auch der Giersch gehört, umfasst neben essbaren Pflanzen auch einige giftige Vertreter. Diese können dem Giersch, insbesondere im jungen Stadium und während der Blütezeit, zum Verwechseln ähnlich sehen. Giftige Doppelgänger des Gierschs sind beispielsweise der Gefleckte Schierling, der Wasserschierling, der Hecken-Kälberkropf und die Hundspetersilie. Um eine Verwechslung zu vermeiden, ist die genaue Betrachtung bestimmter Pflanzenmerkmale ausschlaggebend.

Unterscheidungsmerkmale zum Gefleckten Schierling

  • Stängel: Der Stängel des Gefleckten Schierlings weist charakteristische rötliche bis rotbraune Flecken auf, während der Stängel des Gierschs einheitlich grün ist.
  • Duft: Im Gegensatz zum Giersch verströmt der Gefleckte Schierling beim Zerreiben einen unangenehmen Geruch, der dem von Mäuse-Urin ähnelt.
  • Höhe: Der Gefleckte Schierling kann eine Höhe von bis zu 200 cm erreichen, während Giersch meist zwischen 30 und 100 cm hoch wird.

Unterscheidungsmerkmale zum Wasserschierling

  • Stängel: Beim Anschneiden des Stängels tritt beim Wasserschierling eine gelbliche Flüssigkeit aus, die sich später braun verfärbt. Dieses Merkmal weist Giersch nicht auf.
  • Wurzeln: Der Wasserschierling hat einen knollenartig verdickten Wurzelstock, im Gegensatz zu den dünnen, weißen Wurzeln des Gierschs.
  • Vorkommen: Wasserschierling ist typischerweise in Gewässernähe zu finden, wohingegen Giersch auch in Gärten und an Wegesrändern wächst.

Unterscheidungsmerkmale zum Hecken-Kälberkropf

Stängel: Der Stängel des Hecken-Kälberkrofs weist rötliche Flecken auf und zeigt bei den Blattabzweigungen keulenartige Verdickungen.

Unterscheidungsmerkmale zur Hundspetersilie

  • Blätter: Die Blätter der Hundspetersilie sind schmaler, länglicher und feiner gefiedert als die des Gierschs. Zudem ist der Blattrand glatt und nicht gesägt.
  • Duft: Beim Zerreiben der Blätter verströmt die Hundspetersilie einen leicht knoblauchartigen Geruch, während Giersch einen Geruch nach Möhre und Petersilie aufweist.

Beim Sammeln von wildem Giersch sollten Sie stets auf diese unterscheidenden Merkmale achten, um eine Verwechslung mit seinen giftigen Doppelgängern sicher auszuschließen.

Giersch sicher bestimmen mit der Dreierregel

Die Identifikation von Giersch im eigenen Garten oder in der freien Natur ist durch die Dreierregel vereinfacht. Dieses einprägsame System hilft, Giersch von möglichen giftigen Doppelgängern sicher zu unterscheiden. Folgende Merkmale sind ausschlaggebend:

  1. Dreikantiger Stängel: Der Stängel von Giersch ist deutlich dreikantig. Man spürt die dreieckige Form, wenn man über den Stängel streicht.
  2. Drei Blattgruppen: An jedem Hauptstängel befinden sich drei Hauptblattgruppen. Diese charakteristische Anordnung ist ein klares Erkennungszeichen.
  3. Dreifach geteilte Blätter: Jede der Blattgruppen teilt sich erneut in drei Teilblätter, die leicht eiförmig und an den Rändern gesägt sind.

Ergänzend zu diesen visuellen und haptischen Merkmalen trägt der Duft bei, Giersch zweifelsfrei zu identifizieren. Giersch verströmt beim Zerreiben der Blätter zwischen den Fingern einen unverkennbar angenehmen Duft, der an Petersilie und Möhren erinnert. Dieses Charakteristikum unterscheidet ihn zusätzlich von seinen nicht essbaren Verwandten in der Natur.