Chili

Chili anbauen: Einfacher Leitfaden für feurige Ernten

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Schlägt im Freizeitgärtner zugleich das Herz eines Feinschmeckers, liegt der Wunsch nach eigenem Chili-Anbau nicht fern. Lesen Sie im Folgenden alles über das unkomplizierte Prozedere. Von der Aussaat bis zum Auspflanzen in vier Schritten.

Chili Anbauen
AUF EINEN BLICK
Wie baut man Chilis erfolgreich an?
Um Chilis erfolgreich anzubauen, sollten Sie im Februar oder März mit der Aussaat beginnen, die Keimlinge pikieren und umtopfen, sobald sie durchwurzelt sind. Pflanzen Sie die Chilis nach den Eisheiligen (15. Mai) ins Freiland und achten Sie auf ausreichende Bewässerung.

Frühzeitige Aussaat sichert rechtzeitige Ernte

Die lange Reifezeit von bis zu 120 Tagen erfordert eine frühe Aussaat im Februar oder März. Im Zimmer, Gewächshaus oder beheizten Wintergarten ist es zu dieser Jahreszeit warm genug. Eine Vorbehandlung in Salzwasser hebt die Keimlaune der Samen.

  • Samen in Anzuchterde 2-3 mm tief einsetzen und übersieben
  • einen Pflanzabstand von mindestens 2 cm einhalten
  • aufstellen am halbschattigen Fensterplatz oder im Mini-Gewächshaus
  • bei 25-28 Grad Celsius keimen die Samen zügig

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Mit Regenwasser aus der Sprühflasche (3,00€ bei Amazon*) halten Sie das Saatgut konstant feucht. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Gedüngt wird in dieser Phase des Anbaus nicht.

Pikieren mit ruhiger Hand

Je tropischer das Mikro-Klima, desto rascher keimen die Samen. Zunächst spitzen 2 kleine Keimblätter hervor. Ihnen folgt das erste echte Blattpaar, das nicht lange alleine bleibt. Kommen die Keimlingen sich zu nahe im Topf, wird pikiert.

  • kleine Töpfe mit selbst gemischtem Torf-Sand füllen
  • mittels Pikierstab jeden Keimling einzeln aus der Erde heben
  • lange Wurzelfäden mit der Schere bis auf 2 cm einkürzen
  • mit dem Pikierstab ein kleines Loch vorbohren

Pflanzen Sie ein wenig tiefer, als die Chilis im Saatgefäß standen. Das Substrat darf bis an die Keimblätter heranreichen. Die Erde andrücken und mitsamt der Pflänzchen befeuchten.

Beizeiten umtopfen aktiviert extra Wurzelmasse

Die fachgerechte Anzucht verfolgt primär das Ziel, eine üppige Wurzelmasse hervorzulocken. Unter dieser Voraussetzung ist die spätere Versorgung der oberirdischen Pflanzenteile gesichert. Topfen Sie demzufolge um, sobald das Pflanzgefäß durchwurzelt ist. Abhängig von der Wüchsigkeit der kultivierten Sorte kann dies mehrmals erforderlich sein.

Die Chilis erhalten nun ein gehaltvolleres Substrat aus Gemüse- oder Gartenerde mit Kompost, einer Handvoll Langzeitdünger, Perlite und Sand.

  • am Topfboden eine Drainage anlegen aus groben, anorganischen Materialien, wie Kies oder Splitt
  • darüber ein wasser- und luftdurchlässiges Stück Vlies ausbreiten
  • die Pflanze mittig einsetzen und mit Erde umgeben

Im letzten Arbeitsschritt des Umtopfens drücken Sie das Substrat ein wenig an und gießen den Chili mit Regenwasser.

Auspflanzen nach der Kalten Sophia

Die wärmeverliebten Chilipflanzen dürfen frostigen Temperaturen nicht ausgesetzt werden. Ins Beet ausgepflanzt werden sie folglich erst nach den Eisheiligen. Die Kalte Sophia markiert am 15. Mai den Beginn der sommerlichen Gartensaison.

  • die Beeterde auflockern und gründlich jäten
  • Pflanzlöcher graben im Abstand von 40-50 cm
  • eine Drainage anlegen aus zerkleinerten Tonscherben
  • Chilis einpflanzen und angießen

Bis nach der Schafskälte Anfang Juni, schützen umsichtige Gärtner ihre Pflanzen in der Nacht mit isolierendem Vlies.

Tipps & Tricks

Chili sind recht durstige Pflanzen. Je wärmer und trockener die Witterung, desto häufiger wird gegossen. Glücklich die Freizeitgärtner, die beim Pflanzen und Umtopfen an einen 5 cm hohen Gießrand denken. Ihnen bleibt das lästige Aufwischen des übergeschwappten, schmutzig-nassen Erdgemischs nach jedem Wässern erspart.