Kamille

Echte Kamille erkennen: Merkmale, Tipps & Sammelzeit

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Die Echte Kamille gehört zu den ältesten durch den Menschen verwendeten Heilpflanzen überhaupt, ihre Anwendung ist bereits für die frühe Steinzeit belegt. Das Heilkraut lässt sich sehr vielseitig einsetzen, hilft jedoch vor allem innerlich wie äußerlich bei Entzündungen sowie bei Problemen des Magen- und Darmtraktes. Es gibt zahlreiche verschiedene Arten der Kamille, die sich äußerlich sehr ähnlich sind, jedoch keine Heilwirkung besitzen. Erfahren Sie, an welchen Merkmalen Sie die Echte Kamille erkennen können.

Echte Kamille erkennen
AUF EINEN BLICK
Woran erkenne ich die Echte Kamille?
Die Echte Kamille erkennen Sie an ihrer Wuchshöhe von bis zu 50 cm, kräftigem Kamilleduft, konkavem Blütenboden mit herabhängenden Blättern und glatten Zungenblättern. Zudem ist der Blütenboden im Inneren hohl, im Gegensatz zu Falscher Kamille und Hundskamille.

Kamille sammeln

Die Kamille ist in ganz Europa weit verbreitet und wächst sowohl in gebirgigen Höhen bis ca. 1.600 Metern als auch im norddeutschen Flachland. Sie finden das schnell wuchernde Kraut auf sonnigen und warmen Standorten an Feldrainen, Wegrändern, auf Wiesen und Äckern, auf Mauern, Brachland und Schuttplätzen. Allerdings ist es wichtig, wild wachsende Kamille nicht unbedacht zu sammeln, denn viele Äcker und Wiesen sind mit Pestiziden und anderen schädlichen Chemikalien behandelt. Derart behandelte Kamille ist als Heilpflanze nicht zu verwenden, ebenso wie dicht an viel befahrenen Straßen wachsende Pflanzen.

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Der richtige Erntezeitpunkt

Etwa ab Mai bis in den September hinein dauert die Blütezeit der Kamille an, wobei Sie die Blütenköpfe möglichst schon im Juni / Juli sammeln sollten – der Gehalt an den wertvollen ätherischen Ölen ist dann am höchsten, wenn die Blüten bereits etwas Zeit zum reifen hatten, aber eben auch noch nicht überreif sind. Den optimalen Zeitpunkt erkennen Sie daran, dass etwa zwei Drittel einer Kamillenpopulation bereits erblüht, einige wenige Knospen jedoch noch geschlossen sind.

Merkmale der Echten Kamille

Sie können die Echte Kamille an folgenden typischen Merkmalen von anderen Kamillenarten unterscheiden:

  • Wuchshöhe bis etwa 50 Zentimeter, je nach Bodenbeschaffenheit auch weniger möglich (viele Arten der Hundskamille werden deutlich größer)
  • ein kräftiger Duft nach Kamille (im Gegensatz zur sehr ähnlichen, aber geruchslosen Falschen Kamille)
  • ein konkav gebogener Blütenboden mit herab hängenden Blättern
  • linear angeordnete Zungenblätter mit glatten Rändern (vor allem die Blätter der Hundskamille weisen eine leichte Zackung auf)

Die wichtigste Unterscheidung ist folgende: Schneiden Sie mit einem scharfen Messer einen Blütenboden von oben nach unten durch. er sollte im Inneren mehr oder weniger hohl sein. Sowohl die Falsche Kamille als auch die Hundskamille haben eher flache, gefüllte Blütenböden.

Tipps & Tricks

Um Verwechslungen vorzubeugen und Verunreinigungen mit Pestiziden und Co. zu vermeiden, bauen Sie die Echte Kamille doch im eigenen Garten an. Sie können auch einfach reife Blütenköpfe in der Natur sammeln und diese einfach im Garten fallen lassen – sie sät sich quasi von selbst aus.

IJA