Das Aufpfropfen – so gelingt die Veredelung
Aufpfropfen ist nicht so schwierig wie andere Methoden zur Veredelung eines Birnbaums. Damit das Pfropfen gelingt, müssen Sie sehr sauber vorgehen. Vor allem dürfen Sie die Schnittstellen niemals mit den Fingern berühren.
Das Messer muss so scharf wie möglich und völlig keimfrei sein. Anderenfalls übertragen Sie Pilze oder Keime auf die Veredelungsstelle, die zum Faulen führen.
Das brauchen Sie zum Pfropfen eines Birnbaums
- Edelreis, noch nicht ausgetrieben
- Unterlage, die bereits im Saft steht
- Ein sehr scharfes, steriles Messer
- Bast zum Umwickeln
- Veredelungswachs
Wann ist die beste Zeit für das Aufpfropfen?
Die beste Zeit ist von Mitte April bis Ende Mai. Die Unterlage, auf die das Edelreis aufgepfropft werden soll, muss bereits im Saft stehen, das bedeutet, dass sie schon mit dem Austrieb begonnen hat. Die Rinde lässt sich dann schon leicht lösen.
Das Edelreis dagegen darf noch nicht ausgetrieben sein. Wählen Sie ein Stück, auf dem sich mindestens drei gut entwickelte Augen befinden.
So wird der Birnbaum gepfropft
Im Edelreis wird ein circa vier Zentimeter langer schräger Schnitt ausgeführt, und zwar so, dass sich auf der anderen Seite in der Mitte ein Auge befindet. In der Fachsprache wird dies als Kopulations-Schnitt bezeichnet.
Die Rinde der Unterlage wird leicht angehoben und einmal der Länge nach eingeschnitten. Dadurch ergeben sich zwei Flügel.
Das Edelreis wird mit der angeschnittenen Seite vorsichtig in den Rindenschnitt eingefügt. Dabei müssen vom Kopulations-Schnitt oben noch ein paar Millimeter zu sehen sein.
Das Fixieren der Veredelungsstelle
Die Stelle wird mit Bast umwickelt, wobei das mittlere Auge nicht mit eingebunden werden darf.
Zum Schluss wird das Ganze mit Veredelungswachs bestrichen. Im nächsten Frühjahr zeigt sich, ob das Aufpfropfen gelungen ist.
Tipps & Tricks
Achten Sie darauf, dass beim Aufpfropfen die Schnitte im Edelreis und der Auflage genau aufeinanderliegen. Nur wenn die saftführenden Innenteile einander berühren, findet die Veredelung statt.