Bambus

Bambus pflanzen: Alles, was Du wissen musst

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Vor rund 60 Millionen Jahren im Paläozän war Europa von einem tropischen Regenwald bedeckt. Seit dieser Zeit findet sich Bambus in europäischen Fossilien. 1880 führte der Latour-Marliac einen Bambus aus China nach Frankreich ein und um 1900 nach Deutschland.

Bambus Pflanzen
AUF EINEN BLICK
Welche Bambusarten sind für deutsche Gärten geeignet?
In Deutschland kommen etwa 20 Bambusarten in Frage, da sie mit dem Klima zurechtkommen. Horstig wachsende Bambusarten bilden keine Rhizome und eignen sich gut für kleinere Gärten, während rhizombildende Bambusarten sich unterirdisch ausbreiten und mehr Platz benötigen.

Bambuspflanzen gehören zur Familie der Süßgräser (Paceae) und den am schnellsten wachsenden Pflanzen. Weltweit sind über 47 Arten und 1200 Sorten bekannt. Klimatisch bedingt kommen für Deutschland nur 20 infrage.

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Welcher Bambus ist der Richtige?

Wenn es um Bambuspflanzen geht, sind nicht nur Hobbygärtner, sondern auch Profis durch die Vielfalt des Sortiments, die Wuchsformen, den Platzbedarf und die unterschiedlichen Angaben zur Winterhärte oftmals überfordert. Bambusse unterscheiden sich grundsätzlich in 2 Gruppen:

  • horstig Wachsende, die keine Rhizome bilden
  • Rhizom Bildende, die sich unterirdisch grenzenlos ausbreiten

Wer den richtigen Bambus finden will, muss entscheiden, ob es horstig wachsende Bambusarten sein sollen oder nicht. Wir wollen den Bambusdschungel etwas lichten. Erfahren Sie mehr über die beliebtesten Bambusarten und Sorten.

Bambusstandort – die wichtigsten Fragen?

Bambus ist nicht gleich Bambus! Wenn Du einen Bambus neu einpflanzen oder umtopfen willst, stellt sich die Frage nach dem optimalen Bambusstandort. Unterschiedliche Bambussorten bevorzugen unterschiedliche artgerechte Standorte unter denen sie optimal wachsen. Deshalb ist es auch wichtig zu wissen, wie viel Platz insgesamt und für die einzelne Pflanze zur Verfügung steht. Um Ärger mit Nachbarn zu vermeiden, empfiehlt es sich die zulässige Pflanzenhöhe und den Mindestabstand zu angrenzenden Grundstücken bei der zuständigen Gemeinde oder Behörde zu erfragen.

Bambus Einpflanzen, was ist zu beachten?

Im asiatischen Bambusgarten ist weniger oft mehr. Statt bunter Blütenpracht bringen Bambuspflanzen zartes Grün in die fernöstliche Oase. Wir verraten Dir die besten Tipps rund um das richtige Einpflanzen, die beste Erstversorgung und die fachgerechte Bambuspflege.

Kann man Bambus aus Samen vorziehen?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten um Bambuspflanzen erfolgreich zu züchten oder selbst zu vermehren. Die einzelnen Bambussorten unterscheiden sich durch verschiedene Eigenschaften wie Wuchshöhe und Winterhärte. Den im Gartenhandel angebotenen Bambussamen sollte man entsprechend dem regionalen Klima, Standort und dem Verwendungszweck auswählen.

Speziell für den heimischen Garten könnte sich der Riesenbambus Moso Phyllostachys edulis – Phyllostachys pubescens eignen. Egal welche Sorte Du auswählst, wichtig ist, frischen Samen zu erwerben. Denn die Keimfähigkeit von Bambussamen verfällt schnell. Die Haupterntezeit von Mososamen liegt zwischen Oktober und November. Wird der Samen im September gekauft, ist er bereits 11 Monate alt und die Keimfähigkeit geringer.

Zum Vorziehen: Bambussamen 1 Tag im warmen Wasser vorquellen. Zum Anziehen spezielle Bambuserde, nährstoffarmes Rasensubstrat oder Kokoshumus mit Perlit vermischt ca. 5 cm hoch in Anzuchtschale füllen. Darauf etwas fein gesiebtes feuchtes Substrat verteilen. Bambussamen darüber aussäen und mit feinem Sprühnebel befeuchten. Eine Temperatur von 30 Grad ist ideal.

Als Riesengras ist der Bambus ein Lichtkeimer und muss nicht mit Erde bedeckt werden! Am hellen, warmen Ort ohne direkte Sonnen unter einer transparenten Haube gleichmäßig feucht halten. Nach etwa drei Wochen sprießen die ersten Keimlinge.

Bambus umpflanzen – wann ist die beste Zeit?

Ein Bambus bevorzugt je nach Sorte einen geeigneten Standort und Bodenverhältnisse mit einen pH-Wert von 6,0 bis maximal 6,5. Für den Bambus im Topf oder Garten sind das zeitige Frühjahr oder der Spätsommer zu empfehlen. Wie bei allen immergrünen Flachwurzlern benötigen sie nach dem Umpflanzen genügend Zeit, um vor den ersten Minustemperaturen fest einzuwachsen.

Wann ist die beste Bambuspflanzzeit?

Von April bis Juni bilden die meisten Bambuspflanzen neue Halme. Während dieser Wachstumsperiode sollte man die Wurzeln nicht stören. Ansonsten ist, außerhalb winterlicher Minustemperaturen, das ganze Jahr über die beste Pflanzzeit.. Vorteil im zeitigen Frühjahr: Der Bambus hat noch die komplette Vegetationsperiode zum verwurzeln.

Wer löst das Rätsel der Bambusblüte?

Beim Kauf von Bambussamen sollte man bedenken, dass einige Bambussorten nur alle 80 bis 120 Jahre blühen. Andere blühen öfters doch sie bilden nach der Bambusblüte nur wenig keimfähige Samen. Die gezüchteten Nachkömmlinge unterscheiden sich oftmals in Wachstum und Farbe von der Mutterpflanze.

Bambussubstrat – macht das Sinn?

Generell lockert ein Substrat den Boden auf, sorgt für gute Luftdurchlässigkeit und optimale Nährstoffversorgung. Spezielles Bambussubstrat hat einen pH Wert von 6,0 bis 6,5. Hinzu kommt, dass die darin enthaltene Lava oder Tonschieferanteile Wasser speichern und Staunässe verhindern.

Bambus – gute oder schlechte Nachbarn?

Bambuspflanzen lieben schattige Bäume. Aber es müssen die Richtigen sein. Gute Nachbarn sind Bäume mit tief gehenden Wurzeln – zum Beispiel Eichen, Zierkirschen, Obstbäume, Magnolien oder Goldregen. Birke, Kastanie, Linde, Ahorn und Weide konkurrieren um Wasser und Nährstoffe und zählen zu den schlechten Nachbarn.

Tipps & Tricks

Bambuswissen: Ein Panda frisst bis zu zwölf Stunden täglich Bambussprossen und –wurzeln. Pro Tag und Pandaschnauze macht das 15 bis 30 Kilogramm – ein Glück, dass Bambus so schnell nachwächst!